Am Morgen machte ich mich auf in den Süden Armeniens. Mein Ziel war am nächsten Morgen in den Iran einzureisen. Um aus Jerewan zu kommen, nutzte ich die Metro und dann einen Trolleybus. Nun ging das Autostoppen los. Ich musste einige Male in ein neues Auto Richtung Süden einsteigen. Der Süden Armeniens war bergiger als gedacht.

08:20 Metro
09:00 Trolleybus
09:20 Lada Niva
09:40 alter Chevy
10:00 VW
14:00 Waydo
16:00 Nissan getarnt als Mercedes
16:30 VW
17:00 öffentlicher Bus
18:00 Lada
Inhalt
Vier Mitfahrgelegenheiten bis Goris
Im Trolleybus musterten die Passagiere den Tourist mit dem riesigen Rucksack. Der Lada Niva Fahrer war sehr jung und musste zum Empfang gleich mal den maximal Pegel seiner Stereoanlage vorführen. Ein älterer Mann nahm mich in seinem alten Chevy bis zur Abzweigung zu seinem Heimatdorf mit. Dann durfte ich in einem VW etwas länger mitfahren. Der nette Herr setzte mich etwas hinter seiner Destination bei einer Tankstelle ab und fuhr dann einige Kilometer zurück. Nun hielt ein kleiner Van. Dem Fahrer musste ich erklären, dass Autostopp unentgeltliches Mitfahren bedeutet. Er willigte ein und nahm mich bis in die Bergstadt Goris mit.
Mit weiteren vier Autos bis an die Grenze
Dort machte ich eine verspätete Mittagspause. Ein kurzer Besuch des Aussichtspunkts später stand ich wieder bei einer Tankstelle. Ein junges Paar in einem neuen kleinen Nissan Geländewagen nahm mich mit bis Kapan und schenkte mir beim Aussteigen noch ein grosses Sandwich. Ich spazierte aus der Kleinstadt heraus und wurde schliesslich von einem jungen Paar auf dessen Taxifahrt ein Stück weit nach David-Bek mitgenommen. Hier war nun das Anhalten von Autos schwierig. Also nahm ich die nächste Marshrutka. Diese fuhr bis nach Kajaran. Hier hinten im kalten Tal lag Schnee neben der vereisten Strasse. Die Sonne war nur noch an den Bergspitzen zu sehen.
Auf dem Rücksitz eingeschlafen
Ausserhalb des Dorfes durfte ich dann meinen Rucksack aufs Dach eines Lada Niva legen und auf dem Rücksitz Platz nehmen. Es wurde langsam dunkel während wir über die verschneite Bergstrasse schlängelten. Ich sass zusammen mit zwei festen Müttern auf dem Rücksitz. Ich hatte geplant im letzen Dorf Armeniens zu übernachten und erst am nächsten Tag in den Iran einzureisen. Allerdings bin ich auf dem Rücksitz neben den beiden Frauen eingeschlafen. Als ich eine Weile später erwachte, zeigte mir mein GPS, dass wir das entsprechende Dorf bereits längst hinter uns gelassen hatten. Nun waren es nur noch drei Kilometer zum Grenzübergang. Offenbar wollte die Familie auch in den Iran. Scheinbar wollten sie dort einkaufen gehen und am Abend spät wieder zurück fahren. Sie parkten das Auto auf der armenischen Seite vor dem ersten Checkpoint des armenischen Grenzpostens. Dann stiegen wir aus. Die armenische Familie hatte es eilig. Ich musste meine Papiere hervorkramen. Sie gingen schon mal vor und so verlor ich sie aus den Augen.