Wirkung der 5 Tibeter: Erfahrungen aus der Praxis

In diesem Artikel erfährst du was die 5 Tibeter sind. Zudem erklären wir wie sie wirken und wie du sie erlernen kannst. Mein Vater erzählt aus seiner langjährigen Erfahrung mit der 5 Tibeter Praxis. Im Interview geht er auf die Wirkung der 5 Tibeter Übungen ein. Er empfiehlt die Übungen allen Menschen, die sich im Alltag vitaler und zentrierter fühlen möchten, jedoch keine Zeit für Meditation und Yoga Übungsstunden finden.

Wie lange machst du die 5 Tibeter bereits?

Von diesen Übungen hörte ich etwa vor 20 Jahren das erste Mal. Mit dem ausführlichen Buch und der DVD zu den 5 Tibetern von Peter Kelder erlernte ich die Übungen im Selbststudium. In diesem blauen Buch erzählt er die Geschichte, wie er die Jahrhunderte alten Übungen aus Tibet mitgebracht hat. Und dass diese ihn jung halten, bzw. ihn wieder gesund und fit machten.

Im Buch von Peter Kelder sind die Übungen bebildert und im Detail beschrieben. Die Übungen haben mir viel Kraft gegeben. Daher wollte ich zur Verbreitung dieser Methode beitragen. Darum habe ich mich bald an der Volkshochschule zu den 5 Tibetern weitergebildet und die Praxis damit vertieft. Als Erwachsenenbildner bot ich später eigene Kurse zu den fünf Tibetern und deren Wirkung an. Die 5 Tibeter können in etwa 3 Stunden erlernt werden. Dann gilt es nur noch diese Übungen im Tagesablauf einzubauen. 

Was sind die 5 Tibeter?

Es sind fünf Yoga Übungen bzw. Riten aus dem Hatha Yoga. Diese sollen ursprünglich aus tibetischen Klöstern stammen. Seit Jahrhunderten praktizieren Mönche in Tibet diese Übungen. Damit halten sie ihren Körper und Geist in jedem Alter fit und gesund. Jede Übung der 5 Tibeter ist in ihrer Anwendung sehr simpel umzusetzen. Zudem werden sie immer in der gleichen Abfolge praktiziert. Anfänger wiederholen die einzelnen Riten anfangs nur wenige Male. Die Praxis beginnt mit der ersten Übung und endet mit der fünften Übung. Nach einer Weile kann die Anzahl Wiederholungen der einzelnen Riten kontinuierlich erhöht werden. Maximal sind üblicherweise bis zu 21 Wiederholungen pro Übung empfohlen. Man macht jeweils ein Durchgang der fünf Riten. Nach den Wiederholungen der 5. Übung ist die Praxis beendet. Der Zeitaufwand zum Praktizieren der fünf Übungen und deren Wiederholungen beträgt etwa 15-20 Minuten. Wer mehr Zeit findet kann das ganze Programm auch zweimal täglich ausführen.

Wie fühlst du dich unmittelbar nach den 5 Tibetern?

Ich fühle mich frisch und voller Energie. Danach habe ich ein gutes Gefühl, das mich stimuliert und lebensbejahend motiviert. Körperliche Spannungen sind gelöst. Dies führt zur Entspannung und zu einem verbesserten Umgang mit Emotionen. Das motivierende, aufstellende und angenehme Körpergefühl erhöht unweigerlich das Selbstwertgefühl. Zudem ermöglicht mir dies konsequenter und zielgerichteter zu leben. Ich würde sogar behaupten, dass ich auch mutiger wurde konsequent zu sein. Natürlich stärkst du so auch den Durchhaltewillen. Dank den fünf positiven Wirkungen wird nach längerem Anwenden der 5 Tibeter auch der Schlaf ruhiger und tiefer.

Detaillierte Übungsanleitung als Video

Wie baut man die Übungen auf?

Peter Kelder empfiehlt in seinem Buch jede Woche drei Wiederholungen mehr zu machen. Ich habe meine Wiederholungen jedoch in der zweiten Woche direkt von 7 auf je 14 und in der 3. Woche auf je 21 Wiederholungen hochgeschraubt. Wichtig ist es, auf das eigene Körpergefühl zu achten. Also nur so lange Wiederholungen machen, wie es sich gut anfühlt. 

Warum soll man die Übungen langsam aufbauen?

Die Übungen sollte man präzise und mit Konzentration und bewusster Atmung absolvieren. Durch den Aufbau der Übungen gewöhnt sich der Körper und das Gehirn langsam an die Bewegungsabläufe. Insbesondere stellt wohl die erste Übung für viele Anfänger eine Herausforderung für das Gleichgewichtsorgan dar. Andere Übungen sind für wenig trainierte Menschen anfangs sehr fordernd. Durch das langsame Steigern wächst man langsam in die Übungen hinein.

Was ist die Wirkung der einzelnen Riten der 5 Tibeter?

Lass uns die einzelnen Übungen vorstellen und anschliessend die Wirkung erläutern.

Anleitung erster Tibeter

1.Übung der 5 Tibeter

Füsse hüftbreit auseinander, aufrecht, mit leicht gebeugten Knien stehen. Handflächen vor dem Brustbein aneinanderlegen, Unterarme sind waagerecht, Ellenbogen zeigen nach außen. Hände und Arme anheben, so dass die Daumen in Augenhöhe sind, die Daumen mit dem Blick fixieren. Mit der Ausatmung Arme waagerecht seitwärts vom Körper wegstrecken, Handflächen nach unten. Im Uhrzeigersinn auf der Stelle um die eigene Achse drehen. Nach drei oder mehr kompletten Drehungen wieder in der Ausgangsposition zum Stehen kommen. Handflächen vor den Augen aneinanderlegen, die Daumen mit dem Blick fixieren bis das Schwindelgefühl nachlässt.

Kreft, 2016

Wirkung erster Tibeter – Drehen wie ein Kreisel

Dieser Ritus stärkt den Gleichgewichtsinn. Anfänger können sich meist nur wenige Male um sich selbst drehen, ohne dass ihnen schwindelig wird. Oft fühlen sie sich schnell aus dem Gleichgewicht geworfen. Das tägliche Üben und die Steigerung der Anzahl Drehungen führt nach einigen Wochen dazu, dass die Drehungen keinen Schwindel mehr hervorrufen. Folglich wird aus meiner Sicht das Gleichgewichtsorgan gestärkt. Das Drehen an Ort verursacht einen erhöhten Energiefluss, da etliche Wirbel dabei stimuliert werden.

Anleitung zweiter Tibeter

2.Übung der 5 Tibeter

Flach auf den Rücken legen, Arme eng anliegend parallel zum Körper, Daumen leicht unter dem Gesäß. Durch die Nase in den Bauch einatmen, dabei Kinn zum Brustbein bewegen und gleichzeitig die gestreckten Beine bis in die Senkrechte anheben. Mit der Ausatmung Kopf und Beine langsam wieder senken bis zur flachen Rückenlage (Ausgangsposition). Bei dieser Übung darauf achten, dass der gesamte Rücken immer flach am Boden liegt.

Kreft, 2016

Wirkung zweiter Tibeter – Beine und Kopf heben

Der zweite Ritus regt die Verdauung an. Nicht selten entgleitet nach dieser Übung eine entlastende Flatulenz. Der zweite Tibeter stärkt die Rücken-und Bauchmuskulatur. Bei dieser Übung trainierst du auch der Beckenboden. Insbesondere wenn man versucht, vor jedem Anheben der Beine das Kreuzbein auf den Boden zu pressen. Dies stärkt die Muskulatur der Genitalien und der Blase.

Anleitung dritter Tibeter

3.Übung der 5 Tibeter

Beckenbreit auf dem Boden knien, Zehen aufgestellt. Oberkörper gerade, Wirbelsäule gestreckt. Mit den Händen am Gesäß die Hüfte nach vorne schieben, mit der Einatmung Schulter nach hinten kreisen und ins Hohlkreuz gehen. Kopf so weit wie möglich in den Nacken dabei Mund öffnen. Langsam wieder zurück in die Ausgangsposition.

Kreft, 2016

Wirkung dritter Tibeter – der Halbmond

Der dritte Tibeter führt zu einer Lockerung der Schulter- und Nackenmuskulatur. Diese wird aber auch gestärkt. Die Füsse erfahren durch das Aufsetzen der Zehen eine Spannung. Diese kommt der Beweglichkeit des Fussgelenkes zu Gute. Und das Beugen der Wirbelsäule stimuliert die Nerven der oberen Wirbelsäule wohltuend. Wenn man während der Übung die Arme als Variante mitkreisen lässt, bleibt dem Schultergelenk die Beweglichkeit besser erhalten.

Anleitung vierter Tibeter

4.Übung der 5 Tibeter

Mit aufrechtem Körper und gerade nach vorne gestreckten Beinen auf den Boden setzen. Handflächen mit nach vorne zeigenden Fingern neben der Hüfte abstützen. Mit der Einatmung Beine anwinkeln und Hüfte nach oben bewegen. Brückenstellung kurz halten, mit der Ausatmung zurück in die Ausgangsposition.

Kreft, 2016

Wirkung vierter Tibeter – das Sitzen und die Brücke

Dieser Ritus kräftigt die Hände, die Arme und die Wirbelsäule beachtlich. Das Wechseln zwischen Anspannung und Entspannung der Muskulatur fühlt sich im ganzen Oberkörper angenehm an. Dank dem Blick nach hinten beim Zurückbeugen des Kopfes werden sogar die Augenmuskeln trainiert.

Anleitung fünfter Tibeter

5.Übung der 5 Tibeter

Bauchlage, Hände wie zum Liegestütz hüftbreit in Brusthöhe neben dem Körper, Füße hüftbreit mit eingerollten Zehen. Arme strecken, ins Hohlkreuz gehen, Kopf in den Nacken. Beim Einatmen Becken und Gesäß nach oben bewegen, Kinn Richtung Brustbein. Mit der Ausatmung wieder zurück in die Hohlkreuzstellung.

Kreft, 2016

Wirkung fünfter Tibeter – der Berg und das Tal

Auch diese Übung stärkt die Armmuskulatur. Zudem beugt man die Wirbelsäule nach unten und oben. Daher werden abermals alle Nerven im Rückenmark stimuliert. Danach führt dies zu einem erfrischenden Gefühl. Auch hier erfährt der Nacken Dehnung und Beugung. Dies stärkt dessen Muskulatur und fördert die Beweglichkeit des Nackens.

Welche Bücher empfiehlst du Anfängern ohne Erfahrungen mit Yoga?

Wie bereits erwähnt, habe ich die 5 Tibeter mit einem Buch von Peter Kelder erlernt. Mit seinem Buch  „Ancient Secret of the Fountain of Youth“ hat er die fünf einfachen Übungen – die fünf Tibeter – gut festgehalten. Doch für Familien empfehle ist das Buch „5 Tibeter mit Kindern“ von Barbara Simonsohn. Der Praxis ganzheitlich auf den Grund geht Dr. med Ingfried Hobert in seinem Buch „Gesundheit selbst gestalten“. Weitere Anleitungen findet man aber auch im Internet, wie zum Beispiel auf dem Blog von Bruno Straub.

Wie ist die Wirkung der 5 Tibeter insgesamt?

Die generelle Wirkung der 5 Tibeter würde ich wie folgt beschreiben. Die Übungen halten sehr viele Muskeln, Sehnen, Gelenke beweglich und stärken diese. Dur Beweglichkeit der Wirbelsäule wird stark gefördert. Zudem werden Stoffwechselprozesse animiert. Auch das Immunsystem wird durch die 5 Riten gestärkt, so dass man über mehr Abwehrkräfte verfügt. Das vegetative Nervensystem, das sich vor allem in der Wirbelsäule befindet, wird eindeutig stabilisiert und beruhigt. Sogar die Entgiftung des Körpers wird angeregt. Da die Übungen teilweise anstrengend sind, wird auch das Herz und der Kreislauf gestärkt.

Wirkung der Atmung bei den 5 Tibetern

Jeder Ritus wird von einer bewussten und tiefgreifenden Atmung begleitet. Mit verbesserter Atmung stärkst du die Lunge. Dies führt zu einer besseren Durchblutung des Gehirns, weil es so mit viel mehr Sauerstoff versorgt wird als sonst. Da die Chakren eine Aktivierung erfahren, werden sie harmonisiert. Mit der Aktivierung vieler Drüsen, wird zudem die Ausschüttung von Hormonen begünstigt. 

Was empfiehlst du Menschen, die mit Selbstdisziplin kämpfen?

Es lohnt sich die Übungen an einer bestimmten Stelle im Tagesablauf einzubauen. So wird die Praxis leichter zur eingespielten Gewohnheit. Weitere Tricks können dank Peergroups angewandt werden. Zudem motiviert es sich mit anderen Anfängern zu vernetzen und sich gegenseitig über den Fortschritt zu informieren. Man kann auch jemanden Nahestehendes beauftragen, einen zu erinnern.

Sind es nicht sogar 6 oder 7 Tibeter?

Ja, es gibt auch einen „sechsten Tibeter“. Menschen mit überschüssiger sexueller können diesen praktizieren. Damit können sie diese Energien auf die anderen Chakren umleiten. Der „sechste Tibeter“ heisst im Hatha-Yoga  Uddiyanabandha.

Worüber möchtest du gerne noch mehr erfahren? Schreibe gerne unten einen Kommentar.

Danksagung

Herzlichen Dank an Hans für seinen ausführlichen Bericht über seine Erfahrungen mit den 5 Tiber-Übungen. Aufgrund seiner Recherchen zu den Wirkungen der einzelnen Übungen haben wir nun einen guten Überblick. Ausführlichere Angaben zur Wirkung der 5 Tibeter findest du in den vorgestellten Bücher. Die bewegten Bilder und Kurzbeschreibungen der Übungen stammen vom Blog von Marcus Kreft. Das Titelbild ist von Inken Probst.

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This article was written by Dominique

Als Reise Coach ist Dominique leidenschaftlich dabei, das Know-How rund um das langsame Reisen für alle Reisebegeisterte frei zugänglich zu machen. Er sieht faires und klimaverträgliches Reisen als Beitrag zum Frieden. Jede und jeder soll langsam und achtsam reisen lernen können – kostenfrei und unkompliziert.

3 thoughts on “Wirkung der 5 Tibeter: Erfahrungen aus der Praxis”

  1. Ich habe heute das Forum bewusst gesucht. Denn ich möchte meine Faszination und Infos über die Wirkung der 5 Tibeter mit allen Interessenten teilen.

    Bin 63 Jahre alt, männlich, normale Figur bewusst gehalten. Ich hatte vor 17 Jahren zwei Bandscheibenvorfälle im Lendenbereich.

    Bekanntschaft mit den 5 Tibetern habe ich vor etwa 30 Jahren gemacht und damals stiefmütterlich betrachtet. Doch nach der Genesung meiner Wirbelsäule wurde mir geraten und mir selbst bewusst, dass ich etwas für meine Gesundheit tun sollte. Seither absolviere ich regelmässig Sonntags vor dem Frühstück intensiv die 5 Tibeter!

    Mein Fazit: Ich fühle mich so fit, wie lange nicht. Ich habe das Gefühl über dem Boden zu schweben statt zu laufen. Meine Verdauung klappt regelmässig mit angenehmen Entschlackungsgefühl. Körperhaltung ist fast besser als in meiner Jugendzeit. Ich bin dankbar, auf die 5 Tibeter gestossen zu sein und intensiver und öfter im Rentnerdasein auszuüben. Denn ich fühle mich wirklich topfit.

  2. Herzlichen Dank für diesen wertvollen Beitrag in deinem Blog. Er hat mir die Motivation gegeben, mir täglich am Morgen für mich Zeit zu nehmen. Zu meinem Erstaunen geben mir die Übungen die Energie, sogar die Disziplin aufzubringen, um zusätzlich Kraftübungen zu machen. Ich bin stolz ein lang ersehntes Vorhaben endlich realisieren zu können und mir nicht ständig nur etwas selber vorzumachen. Ich bin froh, dass jene Zeit vorüber ist, wo ich mir dies vornehme, aber dann nicht umsetze und darüber frustriert bin. Das war mein altes Muster.

    1. Liebe Nadin, herzlichen dank für das Teilen deiner Erfahrung mit den fünf Tibetern. Es ist wunderbar zu lesen, dass dir diese Übungen die Kraft geben dran zu bleiben und deinem Körper und somit auch dir etwas gutes zu tun. Es freut mich, dass dieser Artikel dir dazu die Motivation gegeben hat. Schön, dass du sogar ein altes unangenehmes Muster überwinden konntest. Man sagt, dass es zwischen zwei und drei Monaten braucht, bis eine neue Aktivität zur Gewohnheit wird. Es wäre spannend zu hören, wie lange es bei dir gedauert hat?

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Wirkung der 5 Tibeter: Erfahrungen aus der Praxis

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