Geoparks und Shrimps

Unser Gastgeber brachte uns Frühstück und wollte uns sein Motorrad ausleihen. Mit dem etwas in die Jahre gekommenen Motorrad kam ich jedoch nicht zurecht. So fuhr er uns schliesslich selbst zum Tandis Valley und zeigte uns einen atemberaubenden Aussichtspunkt. Dann musste er jedoch zurückfahren. Dass wir heute noch Shrimps essen würden ahnten wir noch nicht.

Per Anhalter zur nächsten Geologie Attraktion

Wir beschlossen zur nächsten Geologie Attraktion zu trampen. Hier hielten jedoch nicht alle Autos. Schliesslich nahmen uns Saeed, Moslem und Mohammad Akram mit. Die zwei Cousins aus Chabahar (was übrigens Stadt der vier Frühlinge heisst) waren gerade mit ihrem Cousin unterwegs, der am Ende der Insel auf einer Shrip Farm arbeitet.

Als wir ihnen erzählten, dass wir zum berühmten Chahkuh Valley unterwegs seien, wurden die drei selbst neugierig. Sie wollten sich dies auch anschauen und bezahlten bei der Ankunft am Parkplatz sogar unsere Eintrittskarten. Das Chahkuh Valley war aufgrund des unterschiedlich harten Gesteins entstanden und ist heute eine Touristenattratkion. Denn es bietet allerlei Fotosujets.

Besuch einer Shrimps Farm

Zurück beim Parkplatz luden sie uns ein, mit auf die Shrimp Farm zu kommen. Da wir beide noch nie eine solche Farm gesehen hatten, nahmen wir dieses Angebot gerne an. Nachdem wir ans Ende der Haupstrasse gekommen waren, bogen wir in eine kleine Seitenstrasse ab. Plötzlich fuhren wir auf einem schmalen Weg einem riesigen Wasserbecken entlang. Der Weg endete bei ein paar kleinen Häusern. Hier leben die Mitarbeiter der Shrimp Farm. Wir wurden dem Onkel der Cousins vorgestellt und zum Tee eingeladen.

Grosszügige Gastfreundschaft

Kurz darauf brachten sie uns zwei Lunchpakete. Soodeh ruhte sich beim Tee aus. Ich ging mit dem hier arbeitenden Cousin auf einen ersten Rundgang. Wir verständigten uns mit Händen und Füssen. Später äusserte er gegenüber Soodeh sein Erstaunen über die gelungene Verständigung ohne gemeinsame Sprache. Da die Cousins und der Onkel sich länger nicht mehr gesehen hatten, wollten sie zum Abendessen bleiben. Sie luden uns auch gleich dazu ein. Der Onkel wollte Shrimps und extra für uns auch etwas Fisch kochen, bzw. frittieren.

Das Futter für die Shrimps

Im grossen Lagerschuppen zeigte er mir die Säcke mit getrockneten Fischen. Diese werden zusammen mit anderen Futteranteilen den Shrimps als Pellets gefüttert. Futtermaschinen schleudern die Futterpellets von einem Floss in das jeweilige Becken. Offenbar werden die Fische frisch angeliefert und dann auf grossen Plastikplanen in der Sonne getrocknet. In der Nähe des Lagerschuppens lagen gebrauchte und zum Teil kaputte Bestandteile der Infrastruktur, die wir später auf dem zweiten Rundgang in den Wasserbecken entdeckten. Es waren Teile von Fütterungs- und Belüftungsmaschinen, Dichtungsfolien und Steg-Konstruktionsmaterialien wie Holz und Styroporplatten.

Wasserpumpen, Kanäle und Beckenbelüftung

Das Wasser wird durch einen Kanal aus dem Meer gepumpt. Das Wasser muss mehrmals gefiltert werden. Es wird über ein verzweigtes Netz aus Kanälen in die Zuchtbecken gepumpt. In den Becken wird das Wasser mit Wasserschaufelräder etwas belüftet und in Strömung versetzt. Diese Schaufelräder werden elektrisch angetrieben und sind am Rand des Beckens angebunden, damit sie nicht davon schwimmen. Die meisten Becken haben keine Abflüsse, das Wasser verdunstet und versickert langsam.

Fressen bis das Zielgewicht erreicht ist

Shrimps wägen
Diese Shrimps haben noch nicht Ihr Zielgewicht erreicht und dürfen daher nochmal zurück ins Becken.

Zwischendurch rücken die Mitarbeiter aus und dann werden einige Shrimps gefangen und gewogen. Ist das Zielgewicht erreicht, werden die Hälfte der Shrimps ausgefischt. Die andere Hälfte darf weiter fressen, bis das höhere Durchschnittsgewicht erreicht ist. Die Shrimps werden ausschliesslich auf die Arabische Halbinsel exportiert.

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This article was written by Dominique

Als Reise Coach ist Dominique leidenschaftlich dabei, das Know-How rund um das langsame Reisen für alle Reisebegeisterte frei zugänglich zu machen. Er sieht faires und klimaverträgliches Reisen als Beitrag zum Frieden. Jede und jeder soll langsam und achtsam reisen lernen können – kostenfrei und unkompliziert.

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