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Couchsurfing Gastgeber
In Battambang übernachteten wir bei einem Couchsurfing Gastgeber. Dieser war ein junger Engländer. Seine Frau und Kinder waren gerade bei ihrer Familie in Singapur. Er genoss die Zeit für sich mit sich selbst und seinen Gästen. Mit seiner Familie hatte er einige Jahre in einem kleinen Dorf in der Nähe von Kep gelebt. Dort arbeitete er im Dienst eines Bildungs-NGO. Vor kurzem hatte er diesen Job gekündigt und war nach Battambang gezogen. In seiner Wohnung hing ein Bild eines alten Mannes in einem goldenen Rahmen, ansonsten war die Wohnung sehr spartanisch eingerichtet. Uns bot er eines seiner Doppelzimmer an. Er selbst schlief im Wohnzimmer am Boden. So könne er, ohne jemand zu stören früh aufstehen.
Die neuste Weltreligion – Bahai
Ausserhalb von Battambang steht ein Bahai Zentrum. Dies erzählte uns unser Gastgeber, als wir ihn nach weniger touristischen Sehenswürdigkeiten fragten. Der Mann im goldenen Rahmen, also Bahai, sei die letzte Manifestation Gottes auf Erden gewesen. In unseren Gesprächen mit dem Gastgeber erfuhren wir viel über die Weltreligionen. Die Bahai schliessen alle diese Religionen in ihrer Religion mit ein. Sie glauben, dass die Lehren von Bahai die nötige Reform des Glaubens an Gott und den wichtigen spirituellen Input für den Weltfrieden bringt. Die Bahai setzen sich offenbar für ein friedliches Zusammenleben ein. Menschen aller Religionen und ebenso Nichtgläubige dürfen Ihre Tempel besuchen.
Als aktiver Couchsurfing Gastgeber beherbergte er nicht nur uns. Wir trafen dort auch ein Paar aus Singapur und Malaysia und einen deutschen Reisenden. Das Paar war auch auf einer längeren Reise. Er ist inzwischen ein angefressener Reise-Videoblogger bzw. Vlogger mit eigenem Youtube-Kanal. Im folgenden Beitrag zeigt er die Foto-Gallery, welche wir zusammen besucht haben. (Nachtrag: Die Human Gallery ist leider seit dem 1.März 2020 permanent geschlossen.)
Tagesausflüge mit dem Motorrad
Die Stadt Battambang selbst bietet ansonsten wenig Sehenswertes. Darum mieteten wir für zwei Tage ein Motorrad. Ja, ein Motorrad ist für uns nichts für lange Fahrten. Aber für das Erkunden von Sehenswürdigkeiten ist es eine angenehme Alternative zum Tucktuck-Taxi. Mangels ÖV war hier ein Motorrad die einzige Möglichkeit, selbstständig einige umliegende Orte erkunden zu können. Unser Gastgeber hatte uns folgende Orte empfohlen: Bat Cave, Killing Cave, Banan Tempel, Bahai Tempel.
Fledermäuse und Totschlag – Bat Cave und Killing Cave
Am ersten Tagen besuchten wir das Bat Cave. Bei dieser Höhle lässt sich bei Anbruch der Dämmerung beobachten, wie Tausende Fledermäuse aus der Höhle fliegen. Ein spektakuläres Naturschauspiel. Zudem ist die Aussicht von der kleinen Erhebung aus beachtlich. Unbeabsichtigt kamen wir auch hier wieder mit dem Grauen in Kontakt. In einer anderen Höhle auf der Erhebung hatten Schergen der Pol Pot Herrschaft damals Menschen getötet. Im Killing cave steht nebst einer buddhistischen Anbetungstädte eine Vitrine mit Hunderten Gebeinen und Schädeln. Von hier kann man nach oben durch einen Spalt schauen. Es schauderte uns. Offenbar wurden die Menschen dort oben brutalst geknebelt, dann durch die Spalte nach unten in die Höhle in den Tod geworfen.
Erhobener uralter Tempel – Banan
Am zweiten Tagen fuhren wir noch zum Banan Tempel. Dieser stammt sogar aus einer Zeit vor der Erbauung Ankor Wats. Von dem früher fünfteiligen Bau stand noch ein Teil ziemlich komplett. Der Rest war teilweise eingefallen. Unvorstellbar, unter welch schweisstreibender Anstrengung die Arbeiter damals die Steine auf diesen Hügel gehievt hatten. Am Hügelfuss war noch ein Wegweiser zu einer Höhle. Wir folgten diese. Vorbei an einer bestialisch stinkenden Mülldeponie, ging es zwischen Büschen und einem bestellten Kohlfeld zum versteckten Höhleneingang. Am Eingang war ein alter Mann. Dieser beharrte darauf, uns eine Taschenlampe anzubieten. Das Höhlenschiff war dank einer Erdspalte oben offen und darum dämmerig erhellt. Viel war aber nicht zu sehen. Wir krochen zurück. Bedankten uns herzlich für die Taschenlampe und brummten mit dem Motorrad unter der glühenden Sonne zurück nach Battambang.