In diesem Beitrag berichtet Max über seine Erlebnisse in Indien und Südkorea, sowie über seine Einreise in Österreich ohne Quarantäne und seine Ausreise von Österreich nach Deutschland – viel Vergnügen beim Lesen: Mein Name ist Maximilian, oder einfach Max. Im Oktober 2019 habe ich meine Weltreise gestartet mit dem Ziel Überland von Georgien nach Vietnam zu reisen und dann noch einige Länder in Südamerika zu entdecken. Wirklich eingeholt hat mich die Coronapandemie Anfang März in Indien. Eventuell war ich in Pakistan bereits daran erkrankt, es könnte sich aber auch um eine normale Grippe gehandelt haben.
Inhalt
Ein letztes Fest vor dem Lockdown
In Indien angekommen, hat mich Heike, eine gute Freundin aus Deutschland, besucht und wir sind zusammen durch Kerala gereist. Am Anfang war Corona noch kein grosses Thema. Die Krankheit schien fern und vielleicht hätte das Virus ja wirklich Probleme in der Hitze Indiens. Außerdem stand in wenigen Tagen Holi bevor. Für viele Backpacker und Inder hiess es, noch einmal zu feiern. Wer weiß, für wie lange es danach keine grossen Feste mehr geben würde.
Ab nach Hampi für Holi
Wir haben uns dann auf nach Hampi in Karnataka gemacht. Ein unglaublicher Ort. Die Landschaft ist geprägt von grossen Felsen und durchs das Tal schlängelt sich ein Fluss, an dessen Ufer sich ein kleines Dorf, Tempel und viele weit verstreute Ruinen befinden.
Holi ist ein indisches Frühlingsfest, in dem der Sieg des Guten über das Böse gefeiert wird. Das Fest besteht aus zwei Teilen. Der indischen Legende folgend, wird am Vorabend des Farbenfestes eine Strohpuppe der bösen Holika verbrannt. Und am nächsten morgen fliegen, begleitet von schnellen Trommelrhythmen und ausgelassenem Tanz, Farben und Wasser umher. Niemand bleibt verschont und am Ende wird sich im Fluss gewaschen.
Warst du schon mal am Holi mit dabei? Schreibe gerne unten einen Kommentar.
Stimmungswechsel in Kerala
Wenige Tage nach dem Fest stand Heikes Rückflug nach an. Wir zurück nach Kochi, von wo aus sie nach Delhi und dann Frankfurt fliegen wollte. Leider wurde daraus vorerst nichts. Über mehrere Tage hinweg wurden ihre Flüge immer wieder gecancelt und verschoben, bis sie es dann nach Delhi und etwas später mit Air France nach Paris geschafft hat. Gleichzeitig kippte die Stimmung in der Stadt. Als Ausländer in Indien manchmal angestarrt zu werden, ist normal, aber die Blicke wurden nervöser. Auf der Straße gab es viele Leute, die einen mieden und mancher rief sogar “Corona” hinterher. Manche Regionen waren für Ausländer komplett dicht und viele Hostels machten zu. Es gab immer noch viele freundliche und hilfsbereite Leute, doch ein Lockdown und weitgehende Einschränkungen waren abzusehen. Unsicher, wie lange ich in einem solchen Fall in Indien festsitzen würde, entschloss ich mich das Land zu verlassen.
Ein kleiner Umweg nach Südkorea
Doch nicht zurück nach Deutschland, sondern nach Südkorea! Einem der einzigen Länder, deren Grenzen zu dem Zeitpunkt noch offen waren. Wenige Tage später wurde in Indien der Lockdown verkündet und die auswärtigen Ämter haben angefangen gestrandete Reisende zurück nach Hause zu holen. Südkorea hatte ich als Reiseland vorher nie auf dem Schirm. An die Ordnung in Südkorea musste ich mich nach dem liebgewonenen Chaos Indiens erst wieder gewöhnen. Doch ich fand schnell Anschluss. Couchsurfing war immer noch aktiv und Koreaner sind tolle Gastgeber. Südkorea hatte die Coronapandemie bereits im März gut unter Kontrolle. Ausbrüche wurden verfolgt und effektiv, wenn auch ohne Respekt vor individuellem Datenschutz, eingedämmt.
Letztendlich doch zurück – Einreise in Österreich ohne Quarantäne
In zwei Monaten hatte ich Südkorea ganz gut kennengelernt und es gab keine wirklich sinnvolle Zeitbeschäftigung mehr für mich. Glücklicherweise konnte ich mich an der Universität Graz, wo auch meine Freundin studiert, nachträglich einschreiben. Mitte Mai bin ich dann doch zurück geflogen. Die Einreise nach Österreich verlief trotz Corona ziemlich unkompliziert ohne Quarantäne. (Aktuelle Informationen zur Einreise nach Österreich findest du auf der Seite der österreichischen Regierung.) Ich musste nur einen aktuellen PCR-Test mit negativem Ergebnis vorweisen. Dann war ich frei. In Deutschland hätte ich trotz negativen Befunds in Quarantäne gemusst. Daher hatte ich mich für die Einreise in Österreich (ohne Quarantäne) und für eine spätere Ausreise von Österreich nach Deutschland entschieden. Ich war froh wieder Zeit mit meiner Freundin verbringen und studieren zu können.
Ausreise von Österreich nach Deutschland
Die Ausreise von Österreich nach Deutschland war bereits im Juni wieder möglich. So konnte ich im Sommer einige Freunde besuchen in Deutschland. Und trotzdem immer wieder zu meiner Freundin in Österreich reisen. Eine Übersicht zu den Regeln beim Grenzübertritt innerhalb von Europa findet man übrigens hier. Im Herbst beginne ich dann das eigentliche Masterstudium Physik in Heidelberg. Doch die Liste der Länder, die es noch zu entdecken gilt, ist lang. 🙂
Dominique über seine Bekanntschaft mit dem Gastautor: Maximilian
Max hab ich das erste Mal in Bandarabas im Iran getroffen. Lustigerweise wusste ich bereits von meinem Couchsurfing Host in Zahedan, dass ich ihn wahrscheinlich auf dem Bus nach Zahedan treffen würde. Max sei aus Deutschland und er würde auch bei ihm übernachten. Und so kam es, dass wir uns in Bandarabas am Ticket Schalter des Busterminals trafen. Ab dann reisten wir zusammen bis Quetta in Pakistan. Dort trennten sich unsere Wege wieder. Er fuhr mit dem Zug nach Karachi, ich nach Lahore. Wär hätte damals gedacht, dass er später statt nach Vietnam nach Südkorea reisen würde.
Danksagung
Das Titelbild stammt von Premium Collection/stock.adobe.com. Ausser das letzte Bild in Zahedan stammen die alle übrigen Bilder von Max. Herzlichen Dank an Maximilian für das Verfassen des Berichts!