Gewerkschaft für Blogger

Am Tag der Arbeit gehen die Gewerkschaften normalerweise auf die Strasse und demonstrieren solidarisch für mehr Lohn, bessere Arbeitsbedingungen und Gerechtigkeit. Doch was tun, wenn es für die eigene Tätigkeit keine Gewerkschaft gibt? Braucht es eine Gewerkschaft für Blogger?

Wofür setzt sich eine Gewerkschaft für Blogger ein?

1994 als Jusitin Hall, einer der ersten Blogger über sein Leben zu schreiben begann, dachte sicher noch niemand an eine Gewerkschaft für Blogger. Doch bereits im Sommer 2007 wurde diese Idee unter Bloggenden in den USA diskutiert. Die Ideen gingen jedoch weit auseinander. Die einen wollten eine Gewerkschaft nur für Aktivismus-Blogger, die anderen eine Blogger Gewerkschaft für Krethi und Plethi. Die Ideen zum Zweck eines Blogger-Verbands waren ebenfalls divers. Einige hofften mit dem Verband Zugang zu Krankenkassen und Presseausweisen zu erhalten oder hofften auf Leitlinien für den Umgang mit Werbung oder der Präsentation von Pageviews. Anfang 2008 verfasste die Studentin Brittany Bulleit eine Arbeit zum Thema Schaffung einer Gewerkschaft für Blogger.

Diskussion im Vereinsmeier Land – Deutschland

Auch in Deutschland, dem Land der Vereinsmeier, brach Anfang 2009 dazu ernsthaft eine Diskussion aus. Einige wollten eine deutsche Blogger-Gewerkschaft gründen, andere eher einen Berufsverband zwecks Rechtsbeistand und Weiterbildung. Derweil spottete Netzpolitik.org über die Diskussion: “Was kommt als nächstes: Eine Interessenvertretung der Youtube-Nutzer?” Beide Vorschläge, Gewerkschaft und Verband, seien Humbug, wichtiger sei eine Reform des Urheberrechts und des Telemediengesetzes. Denn der Gesetzesrahmen für das Internet sei voller Tretminen für dort publizierende Bürger.

Ist Bloggen ein Beruf?

Ist Blogger/in ein Beruf? Das Schweizer Portal für Berufsberatung listet Blogger/in zwar in den Berufsfeldern Wirtschaft, Verwaltung, Tourismus, Kultur und Medien auf und nennt als Branchen Journalismus, Marketing und Tourismus. Den Titel Blogger/in jedoch bezeichnet das Portal nur als Berufsfunktion oder Spezialisierung und hält zudem folgendes fest: “Dies ist keine Berufstätigkeit, welche einen regulären Ausbildungsweg ersetzt. Diejenigen Blogger, welche durch diese Tätigkeit regelmässig Geld (z.B. von Werbeeinnahmen) verdienen, haben sich auch in der analogen Welt, in ihrem regulären Beruf, einen Bekanntheitsstatus erarbeitet.” Es existiert tatsächlich noch keine Lehre, mit der man sich den Titel Blogger/in erwerben könnte. Trotzdem bloggen viele in ihrem Erwerbsleben z.B. für eine grosse Firma oder ein Start-up.

Kann man allein vom Bloggen leben?

Die Mehrheit der Blogger schreibt freiwillig und nicht von Berufes wegen. Trotzdem, Trends zeigen immer mehr Blogger leben vom Bloggen, Social Marketing oder Influencing. Bei mir ist dies nicht so. Findest du, dass ich für meinen Blog einen fairen Lohn verdient hätte? Dann darfst du mir gerne hier deinen Wertschätzungsbeitrag überweisen.

Gibt es inzwischen eine Blogger Gewerkschaft?

In der Schweiz ist mir noch keine Gewerkschaft für Blogger bekannt. Wer als Journalist bloggt, könnte sich dem SSM Schweizer Syndikat Medienschaffender anschliessen. Blogger sind jedoch nicht alle Journalisten, bzw. je nach Definition sind die Grenzen fliessend. Und die meisten sind in ihrer Tätigkeit als Blogger keine Angestellten.

Währenddessen gibt in Deutschland inzwischen der Bundesverband Influencer Marketing e.V. vor, die Interessen der Blogger zu vertreten. Er wagt den Spagat, gleichzeitig die Interessen aller Branchenteilnehmer (Auftraggeber und Auftragnehmer: Unternehmen, Agenturen und Influencer, Blogger sowie Content-Creator) zu gleichen Teilen zu vertreten.

In den USA gibt es tatsächlich eine Blogger Union, diese fasst aber den Begriff Gewerkschaft sehr breit. Sie kümmert sich vorwiegend in regionalen Gruppen um Meetups, Award-Verleihungen und Weiterbildungen. Zu einer Interessensvertretung oder Lobbyarbeit ist auf ihrer Webseite jedoch nichts zu lesen.

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This article was written by Dominique

Als Reise Coach ist Dominique leidenschaftlich dabei, das Know-How rund um das langsame Reisen für alle Reisebegeisterte frei zugänglich zu machen. Er sieht faires und klimaverträgliches Reisen als Beitrag zum Frieden. Jede und jeder soll langsam und achtsam reisen lernen können – kostenfrei und unkompliziert.

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