Der Zug nach Kalaw fährt vom Bahnhof der Nachbarstadt Shwenyaung zweimal täglich. Um 7 Uhr und 11 Uhr. Wir entschlossen uns für die spätere Verbindung. Die Fahrt zum Bahnhof war kürzer als erwartet. Daher waren wir schon gegen 9 Uhr am Bahnhof von Shwenyaung. Hier würde unser Zug nach Kalaw in zwei Stunden los tuckern.
Genug Zeit, um einen Spaziergang durchShwenyaung zu machen und noch etwas Reiseproviant zu kaufen. Eine Ananas, ein Myanmar Bier und Toast für belegte Brote. Die Fahrt war lustig, aber langsam. Der Zug schaukelte sich den Hügeln entlang mit maximal 25 km/h. Die Spurbreite entsprach der MOB (Montreux Oberland Bahn).
Inhalt
Der Traum vom eigenen Haus
In Kalaw am Bahnhof trafen wir Julie. Mit ihr spazierten wir direkt zum Haus, welches einer Freundin von ihr gehörte. Es stand zur Miete zur Verfügung. Von aussen machte es einen netten Eindruck. Drinnen war es jedoch bis auf einen Plastikstuhl total unmöbliert, ohne Kochgelegenheit und Warmwasser. Wir überlegten uns, ob und wie wir hier wohnen sollten. Doch die Entscheidung wurde uns abgenommen. Nach einer Weile standen eine Gruppe Nachbarn und der Quartier-Chef am Gartentor. Es zeigte sich, dass wir hier nicht bleiben könnten, auch wenn wir wollten.
Zurück ins Gästehaus
Die Bewohner des Quartiers wollten hier keine Ausländer (#covid-19). Scheinbar hatte Julie dem Quartierchef vorher nichts von uns erzählt. Julie tat es leid. Sie erzählte uns noch von einem anderen Haus. Dieses hätten wir uns jedoch nicht leisten können. Am späten Nachmittag waren wir wieder zurück im Gästehaus golden Lily. Dort hatten wir bereits vor der Wanderung zum Inle See übernachtet. Jetzt machten wir unseren zweiten Check-in.
Corona Situation Ende März
In der fernen ehemaligen Hauptstadt Yangon gab es inzwischen etwas mehr als ein Dutzend covid-19 Diagnosen. Daher verbreitete sich via TV jetzt die Angst im ganzen Land. Die Tour-Agenturen schlossen. Einerseits wegen fehlender Kundschaft, andererseits weil die Dörfer entlang der Trekks keine Ausländer mehr beherbergen wollten. Reisen per Bus waren seit kurzem nicht mehr selbstverständlich möglich.
Einige private Busunternehmen transportierten explizit keine Ausländer mehr. Wir waren in Kalaw und vielleicht müssten wir in diesem Gästehaus mehrere Wochen bleiben. Die Eigentümerin liess sich auf keine Preisverhandlungen ein und kümmerte sich auch nicht um Warmwasser im Bad. Sie informierte uns nur, dass wir ab jetzt bitte täglich unsere Übernachtung zahlen sollten und jede Woche ein Formular der Immigration auszufüllen hätten.