Wanderung zum Inle See

Der Treffpunkt für das Trekking oder die Wanderung zum Inle See war das Agenturbüro. Hier konnten wir unser Gepäck abgeben, das wir nicht auf die Wanderung mitnehmen wollten. Hier trafen wir auf eine Amerikanerin. Sie hatte wohl nach uns gebucht und somit waren wir nun doch nicht ganz alleine auf dem Trekk.

Auf schmalen Fusswegen von Dorf zu Dorf – Trekking Tag 1

Unsere Trekkingleiterin nannte sie sich Julie, jedenfalls gegenüber uns Touristen. Sie würde uns auf unserer Wanderung zum Inle See begleiten. Nun führte uns durch Kalaw, am Bahnhof vorbei und dort langsam aus dem Dorf in die satt grüne Landschaft. Wir überquerten einige Felder, blieben jedoch immer schön auf kleinen Fusswegen. Es ging langsam den einen Hang hoch und später entlang eines anderen Hügels wieder einen Hang hinunter. Zwischendurch konnten wir von einem Aussichtspunkt über ein Stück Landschaft gucken. 

Zum Mittagessen gab es Nudeln mit Ei mitten im Nirgendwo bei einem kleinen Restaurant und einem Kiosk. Später verloren wir für eine Weile unsere Trekkingführerin, bzw. sie verlor uns, da sie selten zurückschaute und wir an einer Weggabelung geradeaus statt links gingen. Später fanden wir Cherry-Tomaten und Beeren. Mitte Nachmittag erreichten wir ein Dorf. Hier würden wir bei einer Familie in einem Homestay schlafen.. Das Dorf Sin Leal war das letzte Dorf, welches noch Ausländer aufnehmen wollte (#Corona). Alle anderen Dörfer hatten den Zugang zum Dorf für Ausländer bereits untersagt. Hinter dem Haus nahm ich eine „Eimer Dusche“. Im Dorf entdeckte ich eine Futterschneidemaschine und beobachtete wie ein Junge ohne Schutzvorkehrungen Pestizid auf einem Feld versprühte.

Weiter über Stock und Stein zu einem Kloster – Trekking Tag 2

Ich schnitt mich mit einem Gras in den Finger. Julie hatte sofort ein Grasblatt zur Hand, welches antiseptisch wirke. Derweil kramte die Amerikanerin ein alkoholgetränktes septisch abgepacktes Stück Textilie aus ihrer Apotheke. Später fanden wir eine tote Schlange. Am späten Nachmittag erreichten wir eine Hauptstrasse. Dorthin waren zwei weitere Touristinnen gebracht worden. Sie hatten eine Zwei-Tages-Tour gebucht und begleiteten uns für den Rest auf unserem Trek. Es waren eine Japanerin und eine Südkoreanerin. Beide arbeiteten für eine Reiseagentur. Da inzwischen das Reisen aufgrund der (#Corona) Umstände nicht mehr populär war, waren sie beide sozusagen freigestellt und gingen einmal selbst reisen. Die Südkoreanerin arbeitet eigentlich in Vietnam für eine südkoreanische Reiseveranstalterin.

In den nächsten Stunden kamen wir leider nicht mehr so richtig in abgelegenes Gebiet. Aber wir liefen bei einem kleinen Wasserrad vorbei, welches eine Wasserpumpe antrieb, die das nahe Dorf mit Wasser versorgt. Dort waren auch einige Frauen mit Waschen am Bächlein beschäftigt. Später schwammen wir im Fluss. Dieser war allerdings wenig tief, so dass es eher ein ins Wasser liegen war. Zum Kloster, wo wir am Abend übernachteten, war es nun nicht mehr allzuweit. Noch vor dem Sonnenuntergang erreichten wir dieses. Eine Ecke des Gebetssaals war mit ein paar aufgespannten Vorhängen abgetrennt. Dort war am Boden ein Massenlager mit nebeneinander gelegten Matratzen eingerichtet. Dieses war für uns. Im Kloster hatte es viele Katzen. Das Duschen war sehr erfrischend, denn Warmwasser hatte es nicht. Zum Abendessen gab es einige Töpfe voll köstlicher Speisen. Julie jedoch ass nie mit uns mit.

Der Abstieg zum Inle See – Trekking Tag 3

Wir spazierten nun eine Weile auf einer Strasse, welche zu einem Kontrollposten führte. Dort mussten wir die Touristentaxe bezahlen, welche die Regierung von Myanmar den Touristen für den Besuch des Inle-Sees abverlangt. Das Ticket hat später nie jemand kontrolliert und auch die Hotels haben nicht nachgefragt. Die Wanderung ging heute leider vorallem abwärts. Während etwa zwei Stunden stiegen wir einige hundert Höhenmeter hinunter bis wir auf einer Strasse, vorbei an Reisfeldern, in Richtung Dorf am grünen See liefen. Julie erklärte uns wie hoch das Wasser hier in der Regenzeit zu stehen komme und, dass dann die meisten hier mit dem Boot unterwegs seien. Das Mittagessen war köstlich. Wir konnten uns dazu ein kühles Bier gönnen. Hier verabschiedete sich nun unsere Trekkingleiterin Julie. Die Wanderung zum Inle See war hier vollendet. Als wir mit ihr Nummern tauschten, verriet sie uns noch ihren tatsächlichen Namen. Sie fuhr nun mit dem Mann zurück nach Kalaw, welcher unser Gepäck gebracht hatte. Unser Gepäck war auf einem Boot. Dieses brachte uns später nach Nyaung Shwe.

Bootfahrt über den Inle See bis nach Nyaung Shwe

Zuerst aber würden wir eine Silberschmiede und dann einen Souvenirladen ansteuern. Tatsächlich hielt der Bootsman bald bei einem Haus am Kanal an. Die Silberschmiede mit grossem Silberschmuck Laden hatte eine Schauwerkstatt und etwa drei Räume gefüllt mit Vitrinen. Uns wurde Tamarin und Tee offeriert. Der zweite Halt war bei einem Souvenirshop. Dort sassen zwei Frauen auf einer Bank. Sie lächelten freundlich. Von Ihrem Hals war nichts zu sehen. Dieser war verdeckt von goldigen Ringen. Diese Tradition ist so exotisch, dass sie wohl als Attraktion in diesem Souvenirladen angestellt wruden. Sie schienen ganz offensichtlich darauf zu warten, dass sich Touristen neben ihnen auf die Bank setzen und Fotos machen. Für die Touristinnen gab es sogar ein paar halbe Ringattrappen, um sich für ein Foto neben die zwei Frauen zu setzen.

Erst jetzt überquerten wir den See. Später steckten wir im Wasserlilien Dickicht fest, als der Bootsmann mit uns zu einem Luxushotel fuhr, um die Japanerin abzuladen. Dieses Hotel war auf halber Höhe des Sees und schien ziemlich ausgestorben aber pompös. Eine Nacht müsste hier locker zwischen 100 und 150 Dollar kosten.

Die Fahrt auf dem Boot ging noch länger weiter. Wir sahen noch Ruderer, welche mit einem Bein ruderten und mit zwei Händen Fischernetze einsammelten. Darauf verliessen wir den See und fuhren auf einem Kanal bis zur Stadt Nyaung Shwe oben am See. Dort hatten wir das Diamond Star Hotel gebucht. Der Zimmerpreis war hier allerdings Verhandlungssache. Insbesondere, weil wir bereit waren, in lokaler Währung statt in Dollar zu bezahlen. Das Zimmer war sauber und hatte ein privates Badezimmer und sogar das Warmwasser funktionierte. Darüber freuten wir uns nach drei Tagen Trekking am meisten. Wir verhandelten für zwei Nächte, verlängerten später aber auf vier Nächte. Der Fahrradverleih des Hotels war gerade doppelt so günstig wie in Bagan, weniger als ein Dollar für einen ganzen Tag pro Fahrrad.

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This article was written by Dominique

Als Reise Coach ist Dominique leidenschaftlich dabei, das Know-How rund um das langsame Reisen für alle Reisebegeisterte frei zugänglich zu machen. Er sieht faires und klimaverträgliches Reisen als Beitrag zum Frieden. Jede und jeder soll langsam und achtsam reisen lernen können – kostenfrei und unkompliziert.

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