Bereits um sechs Uhr wollte der Fahrer in Jiribam losfahren. Bis alles Gepäck verladen war, wurde es dann 6:20. Die Strasse war kurvig und erstaunlich befahren. Die Fahrt nach Imphal – die Provinzhauptstadt von Manipur – dauerte eine gefühlte Ewigkeit, etwa 11 Stunden, Pausen inklusive. Die Strasse führte mehrheitlich durch bewaldetes und bergiges Gelände. Die Inder nennen die Provinzen des Ostens auch „hill states“. Jetzt war uns klar warum. Zum Glück machten wir zwischendurch kleine Pausen. Hier pinkeln, da ein Snack oder eine Tüte Betelnus. Die anderen Passagiere im Fahrzeug ausser der Bruder des Fahrers, waren alle Arbeiter einer Baufirma. Diese baut gerade die erste Eisenbahnverbindung durch Manipur, bzw. nach Imphal. Entlang der Strasse sahen wir daher hier und dort einen Streifen gerodeten Wald, ein neues Tunnelportale oder eine Reihe Brückenpfeiler. Der Eisenbahnbau war in vollem Gange. Die Fahrt durch Manipur auf der zeitweise schmalen Strasse führte durch Dörfer, welche oft in der Karte nicht eingezeichnet waren.
Inhalt
Auf einer kurvigen Strasse durch Manipur
Am Strassenrand waren oft Gemüsestände der lokalen Einwohner. Zwischendurch hielten wir an. Dann kauften wir uns Früchte. In einem grösseren Dorf assen wir gegen elf Mittagessen. Der Fahrer wollte wissen, was wir in Imphal machen würden. Wir erzählten ihm, dass wir keine grossen Pläne hätten. Sondern vor allem nach Moreh an die Grenze zu Myanmar reisen wollen. Er wiederholte sein Angebot des Abends zuvor.
Wir könnten mit Ihm nach Moreh fahren. Dann fragte er nach unserem Hotel. Als er hörte, dass wir noch keines gebucht hätten, lud er uns zu sich ein. Später standen plötzlich lange Reihen von Lastwagen auf der Strasse. Hier werde gerade die Brücke repariert. Für uns ging die Fahrt daher an einer untiefen Stelle durch das Flussbett. Etwa ein dutzend Männer zog auf der anderen seite den Jeep einen schlammigen Pfad hoch. Als wir gegen 17 Uhr in Imphal ankamen, sagte der Fahrer, er müsse gleich wieder nach Jiribam losfahren. Etwas überrascht gingen wir nun zum hiesigen Sikh Tempel. Dort bekamen wir ein Zimmer und Essen in der Langar Küche angeboten.
Früh zur leeren Busstation
Um 4 Uhr standen wir auf. Um 5 Uhr erreichten wir die Busstation. Wir liefen dummerweise in die Gefängnis-Strasse hinein. Am Ende dieser Strasse war dann leider kein Durchkommen und wir mussten wieder ein gutes Stück zurücklaufen und die Parallelstrasse nehmen. Am Busbahnhof war es erstaunlich still. Wir mussten feststellen , dass am Samstag und Sonntag von hier keine Busse verkehren. Es dauerte nicht lange und ein Van kam angefahren. Nach kurzem Verhandeln nahm er uns für 600 INR mit. Ohne Verhandeln zahlt man zwischen 1000 und 1500 INR. Mit dem öffentlichen Bus kostet dieselbe Fahrt pro Person 120 INR.
Mit einem Van an die Grenze von Manipur bzw. Indien
Wir fuhren um 5:45 Uhr mit dem Van los. Der Fahrer hatte es eilig und bretterte zügig über die schnurgeraden Strasse. In einem Dorf unterwegs bog er ins Dorfzentrum. Er fand ein paar weitere Passagiere und fuhr weiter. Die Strasse zur Grenze wurde gerade verbessert. Viele Teilstücke waren bereits begradigt oder verbreitert. So waren wir relativ schnell unterwegs. Wir erwarteten gemäss einem zweijährigen Reiseblog eine Fahrt von bis vier Stunden. Aber es dauerte nur nach knapp drei Stunden. Um 8:30 gemäss indischer Zeit erreichten wir Moreh. Es war uns nicht bewusst gewesen, dass Myanmar eine um eine Stunde verschobene Zeitzone hat. Das hiess, dass es nun schon 9:30 war. Es blieben also noch zwei Stunden um es auf den Bus nach Mandalay zu schaffen. Ab jetzt schauten wir auf die Uhr in Myanmar Zeit.
Am Grenzposten von Indien
Das Gelände des indischen Grenzpostens (Integrated Check Point ICP) ist etwas oberhalb der Freundschaftsbrücke zwischen Indien und Myanmar. Am Grenzposten war eine grosse Ansammlung von Reisenden. Zuerst gab uns der Beamte das Formular mit den Fragen für die Einreise. Als wir erklärten, dass wir doch nur einen Exit Stempel möchten, liess er uns an einem anderen Ort anstehen. Gegen 10 Uhr erhielten wir schliesslich unseren Ausreisestempel. Um 10:25 war auch der Herr Zöllner mit dem Kontrollieren und Zusammenheften der Formulare fertig und ein weiterer Herr nahm uns mit dem kostenlosen Shuttle des Grenzpostens zum Grenzposten von Myanmar. Dies ging dann so schnell, dass ich leider verpasste ein Foto von diesem Grenzübertritt zu machen.