Traumhafter Ort für Silvester – Bonud

Mit älterem Reisenden mitgefahren

Nach einem Frühstück mit frisch gebackenem Brot, begaben wir uns in Bandar Dayyer an die Strasse in Richtung Bonud. Bald hielt ein altes Auto mit einem älteren Herrn an. Es war ein Reisender. Er reise seit 10 Jahren mit seinem Auto immer wieder länger durch den Iran. Daher war sein Kofferraum voll. Er machte für uns auf dem Beifahrersitz und der Rückbank etwas Platz und nahm uns mit bis nach Behruz. Unterwegs erzählte er uns, dass er seit 12 Jahren täglich Yoga mache. Und er habe neue Yoga Posen erfunden.

Reisender Iraner
Ein älterer Iraner, welcher seit mehreren Jahren mit seinem Peikan im Iran herum reist.

Diese nenne er Tiger Yoga. Dieser Herr beeindruckte uns und wir wünschen uns dereinst wie er im Alter auch noch so gemütlich und frei reisen zu können. Er machte einen sehr vitalen Eindruck auf uns. Leider fuhr er nicht sehr weit. Er bleibe meist mehrere Tage am gleichen Ort und fahre dann nur ein kleines Stück weiter.

Vorbei an den riesigen Petrochemieanlagen

Unser Ziel war heute bis zur viel gerühmten Bucht mit Höhle beim Strand von Bonud zu kommen. Für uns ging es nun zweimal zu zweit auf dem Beifahrersitz eines Pickups weiter. Der erste hatte auf seinem Geschwindigkeitstacho ein Foto seiner Tochter angebracht. So erinnere er sich, dass er nicht zu schnell fahren sollte. Er fuhr jedoch unbekümmert ohne Sicherheitsgurte.

Der zweite hatte auf seinem Auto das viel gesehene Symbol des Färeähä (فروهر) angebracht. Er brachte uns bis ins industrielle Zentrum der Petrochemie bei Nakhl-e Taghi. Auf beiden Seiten der Autobahn waren die grossen industriellen Anlagen zu sehen. Manche waren hinter hohen Zäunen mit Stacheldraht und Überwachungskameras. Man sah auch viele riesige Rohrleitungen und Türme mit hohen Bunsenbrennern. Unser Fahrer hielt uns an, nicht offensichtlich Fotos zu machen hier. Tatsächlich waren an den meisten Zäunen Fotografie-Verbote angebracht.

Zur Bucht mit der Höhle in Bonud

Kleinbus
Dieser Chauffeur nahm uns ein Stück weit mit seinem Bus mit.

Bei der Autobahnauffahrt konnten wir in einem kleinen Bus mitfahren. Seine Sitze waren alle mit Apple Logos überzogen. Er werde von uns kein Geld verlangen. Er wollte uns zum Harra Jungle bringen. Es war ein Stück Sumpfwald. Wahrscheinlich hatte hier die ganze Küste einst so ausgesehen, bevor sie den Petrochemie Industrieparks weichen musste. Der Wanderweg war leider zu sumpfig und die Mücken ziemlich aggressiv. So zogen wir es vor, uns wieder an die Strasse zu stellen. Der Herr im nächsten Auto war gerade auf dem Weg, seinen Sohn abzuholen. Doch nun brachte er uns zuerst zu seinem Lieblingsaussichtspunkt. Hier lud er uns aus. Wir könnten hier picknicken. Er werde uns in einer halben Stunde wieder abholen. Dankend nahmen wir sein Angebot an. Hier an der Kippe waren ganz viele fossile Korallen zu sehen.

Mit vier weiteren Autos ans Ziel

Als der Vater mit seinem Sohn zurück kam, brachte er uns bis ins Nachbardorf unseres heutigen Reiseziels Bonud. Neben dem Tor eines Militärcamps warteten wir diesmal etwas länger auf die nächste Mitfahrgelegenheit. Zwei Herren liessen uns mitfahren und fuhren für uns noch ein Stück auf der Zufahrtsstrasse in Richtung Strand. Als die Strasse jedoch Steil bergab führte, hielten sie an und liessen uns aussteigen. Wir wanderten keine zwei Minuten auf der Strasse, als ein Pickup voll mit Benzinkanistern hinter uns herfuhr. Wir durften hinten auf den Pickup aufsteigen.

Benzinkanister
Die Ladung auf dem Pickup der Schmuggler: Benzinkanister, Fische und wir zwei Tramper.

So fuhren wir neben den Benzinkanistern stehend mit den Schmugglern Richtung Strand. Nach einem Klopfen an die Kabinenscheibe hielten sie an. Nun war es nur noch 1500m bis zur Höhle. Ich füllte unsere Wasserflaschen an einem Brunnen auf. Soodeh fragte den Fahrer des nächsten Pickups nach dem einfachsten Weg zur Höhle. Dieser war offenbar ein Reiseführer und bot ihr an, uns zur Höhle zu bringen. Zudem schenkte er uns eine Flasche selbst gemachten Wein, damit wir den gregorianischen Jahreswechsel begiessen konnten. Er werde uns morgen in der Früh abholen kommen, sagte er, als er sich verabschiedete.

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This article was written by Dominique

Als Reise Coach ist Dominique leidenschaftlich dabei, das Know-How rund um das langsame Reisen für alle Reisebegeisterte frei zugänglich zu machen. Er sieht faires und klimaverträgliches Reisen als Beitrag zum Frieden. Jede und jeder soll langsam und achtsam reisen lernen können – kostenfrei und unkompliziert.

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