Mit Glück nach Bushehr

Unterwegs ein Karottensaft mit Eis

Wir gingen los nach Bushehr als Soodeh gegen Mittag aus Isfahan in Shiraz ankam. Bis wir am Stadtrand waren, dauerte es. Mehrmals mussten wir den Bus wechseln. Wir hätten besser ein Taxi genommen. Der vierte Bus brachte uns schliesslich aus der Stadt. Wir fanden eine Mitfahrgelegenheit. Ein Bergführer mit einem Glasauge lud uns unterwegs zu einem Karottensaft mit Vanille Eis ein. Auf dem Eisbecher war eine Rose mit dem Schriftzug محمد (Persisch für Mohämädi) aufgedruckt. Was haben Rosen mit Mohamed zu tun, fragte ich Soodeh. Es gibt im Iran eine Rosenart, welche nach dem Prophet Mohamed benannt wurde.

Karottensaft
Der Karottensaft mit Eis im Becher mit einem Rosen Logo.

Gemäss dem Logo benannte sich die Eisdiele wohl nach der bekannten gut riechenden Rosenart und nicht nach dem Propheten. Doch dies bleibt Interpretationssache. Mit dem Karottensaft beschenkt, ging es weiter bis Kazerun. Dort angekommen, wurde es langsam dunkel. Trampen bei Nacht ist schwierig. Doch wir gaben nicht auf. 

Extrafahrt nach Bushehr

Da es schon spät war und wenig Autos anhielten, nahmen wir das Angebot von jemandem mit einem grossen Herz an. Er wollte uns nach Bushehr fahren, obwohl er eigentlich in die Gegenrichtung unterwegs war. In Bushehr angekommen, nahm er keine Geschenke an. Nur ein Selfie wollte er am Ende mit uns machen. Und Telefonnummern austauschen. Dann fuhr er durch die Nacht davon.

Selfie
Das Selfie mit dem netten Iraner, der für uns extra nach Bushehr gefahren war.

Dies war ein unglaubliches Weihnachtsgeschenk. 158 km weit war er extra für uns gefahren. So waren wir mit Ihm sicher in Bushehr angekommen. Unser Gastgeber schrieb mir auf Deutsch. Später gab er mir die Nummer seiner Deutschlehrerin. Er wünschte, dass wir diese treffen und mit ihm in der Schule Weihnachten feiern würden. Er holte uns zusammen mit seiner Lehrerin und einer Schülerin mit einem neuen Auto ab. Offenbar arbeitet er für eine Bank und verdient vergleichsweise gut. Sie brachten uns direkt zur Sprachschule. Dort wartete die ganze Klasse auf uns. Die Deutschlehrerin ist in Deutschland aufgewachsen und erst später in den Iran zurückgekehrt. 

Weihnacht im Klassenzimmer

Sie hatte mit ihrer Klasse Kekse gebacken und auch das Klassenzimmer weihnächtlich dekoriert. Die Klasse war ganz neugierig warum und wie wir reisen. Wir erzählten in Deutsch und English. Später lud die Lehrerin allezum gemeinsames Abendessen ein. Die aufgestellten Gerichte hiessen “Halim-Bademjan” (Persisch: حلیم بادمجان) und “Asche- Bushehri” (Persisch: آش بوشهری). 

"Halim-Bademjan" (Persisch: حلیم بادمجان) und"Asche- Bushehri" (Persisch: آش بوشهری)
“Halim-Bademjan” (Persisch: حلیم بادمجان) und “Asche- Bushehri” (Persisch: آش بوشهری)

Als wir am Essen waren, stellte uns die Lehrerin dem Schulleiter vor. Dann machten wir mit ihm ein Gruppenfoto. Am späteren Abend brachte uns der Gastgeber zu einer Wohnung. Er habe diese vergünstigt von seiner Bank gemietet für uns. So hätten wir mehr Komfort und Privatsphäre, als wenn wir bei seiner Familie übernachten würden. Er werde uns am nächsten Morgen um 10 Uhr zum Bootfahren abholen.

Gruppenfoto
Die Schüler, Gäste, Lehrerin und der Schulleiter an Weihnachten im Schulhof der Sprachschule in Busheher.

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This article was written by Dominique

Als Reise Coach ist Dominique leidenschaftlich dabei, das Know-How rund um das langsame Reisen für alle Reisebegeisterte frei zugänglich zu machen. Er sieht faires und klimaverträgliches Reisen als Beitrag zum Frieden. Jede und jeder soll langsam und achtsam reisen lernen können – kostenfrei und unkompliziert.

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