In Georgien beantragte ich mein E-Visum für den Iran. Dabei beachtete ich diese Tipps. Prompt kam die Empfangsbestätigung des E-Visuma-Systems. Dann hörte ich zwei Wochen nichts mehr. Erst nach einem Gang auf die Botschaft in Jerewan kam schliesslich eine Antwort. Negativ, nach 17 Tagen Bearbeitungszeit wurde mein Antrag abgelehnt. (Nachtrag: Bräuchte ich heute ein Iran-Visum, würde ich es von Anfang an zusammen mit einer Agentur beantragen. Diese haben wohl ihre Kontakte in der Administration, was den Ablauf beschleunigt.)
Inhalt
Gründe der Ablehnung nicht eindeutig
Mit der Ablehnung kamen zwei Empfehlungen. Ich solle mit einer Agentur beantragen und ich solle mit einem Gastgeber beantragen. Da ich im abgelehnten Antrag bereits einen Gastgeber angegeben hatte, versuchte ich es nun mit der Hilfe einer Visum-Agentur. Diesmal wurde der Antrag innerhalb von zwei Arbeitstagen bearbeitet, aber auch abgelehnt. Das Ministerium wolle mehr Informationen zu meinem iranischen Gastgeber, sagte die Agentur. Offenbar haben sie diesmal nicht nur den zweiten Antrag, sondern auch nochmal den ersten Antrag angeschaut.
Die Agentur hilft ein zweites Mal
Die Agentur zeigte sich weiterhin hilfsbereit. Ohne weitere Gebühren reichten sie einen dritten Antrag ein. Diesmal sandten sie eine ganze Reihe von Informationen zu meinem Gastgeber im Iran mit. Danach wartete ich erneut eine knappe Woche auf eine Antwort. Im Iran fällt das Wochenende auf Donnerstag und Freitag. Die Agentur war Samstag und Sonntag geschlossen. Somit blieben von sieben Wochentagen nur drei Arbeitstage an denen etwas über den Stand des Visum zu erfahren war.
Keine Lust auf Besichtigungen von Kirchen
Drei Wochen hatte ich mit relativ schnellem Reisen in Georgien verbracht. Nur vereinzelt hatten wir mehr als eine Nacht am selben Ort geschlafen. Es war abwechslungsreich aber viel Programm, so dass ich es nun etwas ruhiger angehen wollte. Armenien wäre voll von Kirchen an atemberaubenden Orten. Auf Kirchenbesichtigungen hatte ich keine Lust. Erst recht nicht bei der Kälte draussen. Daher machte ich es mir in einem Hostel gemütlich.
Blog schreiben
Mein Ziel war meine Beiträge zu Aserbaidschan zu publizieren während ich auf das Iran-Visum warten würde. Bald müsste wohl eine Antwort von der E-Visum-Plattform kommen. Dann könnte ich mein Iran-Visum auf der iranischen Botschaft in Jerewan abholen. Und bald in Richtung Süden bzw. Richtung Iran weiter reisen.
Planen, Telefonieren, Kochen, Essen und Schlafen

Tagsüber suchte ich mir eines der schönen Kaffeehäuser in der Umgebung des Hostels aus. Die lebendige Umgebung von ständig wechselnden Gästen und Düften gefiel mir. So sass ich mehrere Stunden in einer Ecke und formulierte in Erinnerungen schwellend die Berichte zu meinen Abenteuern in Aserbaidschan. Abends vertiefte ich mich in Blogs zum Reisen in Pakistan und Tipps für das pakistanische E-Visum.
Hostel Küche Reception Aufenthaltsbereich
Und zwischendurch telefonierte ich eine Stunde mit guten Freunden zuhause oder anderswo. Ich war nun seit zehn Monaten unterwegs. Es zog mich aber noch nicht nach Hause. Indien per Landweg zu erreichen faszinierte mich mehr. So vergingen die Tage mit schreiben, recherchieren, telefonieren, kochen, essen und schlafen. Und etwa jeden zweiten Tag verlängerte ich meine Buchung im Hostel um einige Tage. Immer in der Hoffnung, bald eine Antwort der iranischen Behörden, bzw. der Agentur zu erhalten.
Doch noch ein Visum für den Iran
Am Montag 9. Dezember, einen knappen Monat nach dem ersten Antrag erhielt ich endlich ein Visum-Genehmigungsschreiben. Damit konnte ich nun auf die Botschaft gehen und das Visum abholen. Die iranische Botschaft in Armenien ist für Visumanträge für zwei Stunden geöffnet. Als ich am Visum-Schalter stand, wurde ich gefragt, ob ich das Visum heute oder in ein bis zwei Tagen möchte. Wer es am gleichen Tag möchte zahlt 75 Euro, wer es später abholen kommt, zahlt 50 Euro. Ich hatte das Warten nun etwas satt und sagte „heute bitte“. Darauf bekam ich die Adresse der Malat Bank. Dort müsse ich das Geld einzahlen und dann mit der Zahlungsbestätigung vor 16 Uhr zurück kommen. Zum Zahlen ist keine Referenznummer seitens der Botschaft nötig. Als Referenz wird die Passnummer genommen. Wer sich einen Weg zur Botschaft im Norden von Jerewan sparen will, kann zuerst zur Bank und dann zur Botschaft.
Auf ein Bier zum Abschied von Timo und Hanna

Manche sagen: Man trifft sich im Leben immer mindestens drei Mal. Bei Timo und Hanna traf dies zu. Ich hatte das deutsche Paar an meinem ersten Tag in Tadschikistan kennen gelernt. Seither waren wir in sporadischem Kontakt geblieben. Wir tauschten Tipps zum Reisen in Tadschikistan und Usbekistan aus und lasen gegenseitig unsere Reiseblogs. Vor einigen Tagen waren sie in Jerewan angekommen. Ihre Reise nach Westen unterbrachen sie hier erstmal. Allerdings nur, um sie während der Schulferien in kürzeren Stücken fortzuführen. Denn ihren Autobus hatten sie bis auf weiteres auf einem Campingplatz im Süden Armeniens geparkt. An diesem Abend stiessen wir auf ihre Heimreise und meinen baldigen Abschied von Armenien, bzw. auf mein Iran-Visum an.