Campieren über Shamakhi

Mit einem Stadtbus fuhr ich aus Baku in Richtung Nord-Osten. Ich war nun eine ganze Woche in Baku gewesen. Darum machte ich mich auf den Weg ins Hinterland von Aserbaidschan. Mein Fernziel war Georgien. Mit dem Zug wäre ich in einem Tag dort angekommen. Das andere Aserbaidschan hätte ich so jedoch verpasst. Darum beschloss ich per Bus und Autostop weiter zu reisen. Im Nord-Osten von Baku erwischte ich eine Marshrutka nach Shamakhi.

Zum Friseur in Shamakhi

Das Städtchen war nicht besonders hübsch, aber auch nicht total heruntergekommen. Bei einem Coiffeur liess ich mich frisieren. Bemerkenswert fand ich, dass er mir die Haare angenehmerweise erst nach dem Schneiden wusch. Nach einem Selfie mit ihm ging ich einige Kleinigkeiten zum Kochen einkaufen.

Kisi, einer der Friseure in Shamakhi, bescherte mir wieder kurze Haare.

Ab auf den Berg über der Stadt

Von weitem sah ich den Hausberg von Shamakhi. Dort wollte ich hin um zu zelten. Ein älterer Herr nahm mich in seiner Limusinenversion eines Lada in die richtige Richtung mit. Er fuhr sogar extra für mich eine Querstrasse hinauf. So war ich nun wenige Meter vom oberen Stadtrand entfernt und bald oberhalb der Stadt. Hier hatte ich Aussicht über die Stadt. Nach einer Weile beschloss ich, dass ich nicht auf dem Berg, sondern am Berg kampieren wollte. Ich versteckte mein Hab und Gut zwischen zwei Büschen. Nun wanderte ich auf den Hausberg.

Das Mobilfunk Chalet

Oben entdeckte ich ein Chalet. Es war wohl einst als wunderschönes Ferienhaus geplant worden. Jetzt stand es offen. Es war nur spärlich möbliert und verlassen. Einzig ein Raum war mit einer Stahltüre verschlossen. Von aussen sah ich, dass dort drin die Server des Mobilfunkmastes standen. Die Fensterscheiben waren eingeschlagen und die Kühlung des Raums war ausser Betrieb. Als ich genug von der Aussicht gesehen hatte, ging ich zurück zu meinem versteckten Gepäck. Es war noch alles da.

Das Heulen der Wölfe?

Ich stellte mein Zelt auf. Nun bekam ich Besuch von einigen Jugendlichen. Sie leisteten mir lange Gesellschaft und schauten mir beim Kochen zu. Einer zog sich etwas zurück und betete. Er war ein Hirte. Es wurde langsam dämmrig. Nun gingen alle ausser dem Hirten zurück in die Stadt. Dieser ging den Berg hinauf und kam später mit seinen Schafen und Geissen wieder. Nun blieb er nochmal bei mir für ein Gebet. Er wollte Allah bitten, mich zu beschützen. Als er damit fertig war, verabschiedete er sich von mir. Ich solle mich in Acht nehmen vor den Wölfen. In der Nacht hörte ich tatsächlich zwischendurch ein Heulen. Einmal auch ganz in der Nähe von meinem Zelt. Es waren aber wohl eher die Wachhunde der weiter unten lebenden Hausbesitzer.

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This article was written by Dominique

Als Reise Coach ist Dominique leidenschaftlich dabei, das Know-How rund um das langsame Reisen für alle Reisebegeisterte frei zugänglich zu machen. Er sieht faires und klimaverträgliches Reisen als Beitrag zum Frieden. Jede und jeder soll langsam und achtsam reisen lernen können – kostenfrei und unkompliziert.

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