Ankunft in Beijing – 22 Millionen Stadt

Es war noch vor sechs Uhr, als wir in Beijing einfuhren und ausstiegen. Nun wurde uns erst richtig bewusst, dass wir jetzt in China angekommen waren.Bei unserer Ankunft in Beijing war auf dem Bahnhofsplatz bereits zu dieser Morgenstunde ein emsiges Treiben. Strassenhändler, Karton- und Plastikflaschensammler, Reisende, Obdachlose, Pendler, Polizisten und andere Uniformierte gingen Ihren Tätigkeiten nach.

Buslinien in Beijing

Wir wussten nur, dass wir verschiedene Buslinien nehmen können, um in die Nähe unseres Gastgebers zu fahren. Allerdings wussten wir noch nicht, wie man hier die Bustickets bekommt. Zudem hatten wir nach der Ankunft in Beijing noch gar kein China-Geld. Darum suchten wir als erstes einen Geldautomaten auf.

Geld abheben in China

Union Pay
Union Pay Logo: das chinesische Zahlungssystem (Bildquelle: The Irish Times)

Schnell fanden wir einen Geldautomaten. Die Mühe mit diesem war jedoch vergebens, denn dieser akzeptierte nur Unionpay Karten. Unsere Visa- und Mastercards wollte er nicht als gültig anerkennen. Nun wären wir froh gewesen, wenn wir uns bei unseren chinesischen Bahn-Bekanntschaften vor der Ankunft in Beijing informiert hätten, wie man in China zu Lokalwährung kommt. Leider hatten wir uns von ihnen aber bereits auf dem Bahnsteig freundschaftlich verabschiedet. Wir machten uns auf die Suche eines zweiten hoffentlich freundlicheren Geldautomaten. Wie durch ein Wunder begegneten wir im Gewimmel auf dem Bahnhofplatz erneut der niederländisch-chinesischen Familie. Sie dienten uns nun netterweise als unsere Businfo- und Geldwechselhelfer. Nun kam der einsame 20 Euro Schein im Reisegeldbeutel gelegen. Wenige Augenblicke später waren wir im Besitz von 150 RMB und wussten, dass Visa- und Masterkarten nur von den vier grossen Banken Chinas anerkannt werden.

ÖV in chinesischen Grossstädten, erstes Beispiel nach Ankunft in Beijing

Ankunft in Beijing, das U-Bahn Netz der 22 Millionen Stadt
Der Netzplan der Metro, der U-Bahn von Beijing.

Nachdem wir auch den Abfahrtsort unserer Buslinien verifiziert hatten, verabschiedeten wir uns zum zweiten Mal bei der netten, reisenden Familie. Am Kiosk kauften wir eine Packung Kekse. So hatten wir nun das nötige Kleingeld für die Busfahrt, denn im Stadtbus gibt es kein Wechselgeld. Wer Buslinie wechselt, zahlt erneut. Wer nicht passend zahlt, hat Pech. Stadtbewohner nutzen eine Chip-Karte. Diese kann an Automaten geladen werden. Sie wird beim Einsteigen dem “Piepserkasten” hingehalten. Diese RFID-Karte funktioniert auch für die U-Bahn. Dort ist sie sogar unerlässlich, ausser man kauft sich Einzelfahrscheine am Schalter. Diese gibt es aber nicht an allen Stationen. Die Busse, U-Bahn-Linien, U-Bahn-Stationen und die Haltestellen sind alle sehr klar beschriftet mit den Liniennummern und Namen in lateinischer Schrift. Dies ermöglichte uns das Umherfahren in der Stadt, obwohl wir über keine Mandarin-Lesefähigkeiten verfügten.

Weiterschlafen und Ausschlafen nach Ankunft in Beijing

Angekommen an der richtigen Busstation ging die Suche nach dem richtigen Hochhaus los. Glücklicherweise hatte uns unser Gastgeber eine Wegbeschreibung zum Vorzeigen in Chinesisch gesandt. Damit schafften wir es, dank der Hilfe einiger Passanten, relativ zügig zur Wohnungstüre unseres Gastgebers. Unkompliziert und ohne viele Worte, zeigte er uns unser Zimmer und erklärte uns, dass er jetzt wieder schlafen ginge. Es war Samstag und wir waren um 7 Uhr an seiner Türe. Wir taten es ihm gleich und legten uns ebenfalls hin. Die Sandmännchen unterhielten uns etwas länger als erwartet. Am Mittag hatten unsere Gastgeber in der Küche aus dem vollen geschöpft. Wir durften das erste Mal nach unserer Ankunft in Beijing homemade chinesisches Essen geniessen. Es war sehr schmackhaft.

Couchsurfing ist in China legal, aber schwieriger als in Russland

Die Website Couchsurfing ist im Internet von China auch ohne VPN erreichbar. Daraus schliesst unser Gastgeber, dass es legal ist, diese Platform zu nutzen. Details zu unserem Gastgeber oder gar ein Foto veröffentlichen wir allerdings auf seine Bitte hin trotzdem nicht. Auch versuchen wir hier bewusst nichts zu schreiben was als politisch oder staatskritisch interpretiert werden könnte. Im persönlichen Gespräch erzählen wir jedoch gerne mehr, wovon wir auch noch erfahren haben.

Couchsurfer-Freunde aus Russland hatten uns viel Mut für Couchsurfing in China gemacht. Sie waren vor unserer Reise bei uns zu Gast und erzählten uns, dass sie selbst in China oft via Couchsurfing zu Gast waren. Für uns war es in Beijing aber das letzte Mal Couchsurfing in China. Während wir in Russland meist von mehreren Gastgebern eingeladen wurden, gestaltete sich die Suche für unsere weiteren Reiseziele in China als so viel schwieriger, dass wir schliesslich kapitulierten und Hostels und Gästehäuser buchten. Den etwas erhöhten Komfort, die Privatsphäre und die klaren gegenseitigen Erwartungen wussten wir zu schätzen. Allerdings fehlte uns nun der intensive persönliche Kontakt mit den Landsleuten.

Das Internet in China ist anders

Im WLAN von unserem Gastgeber bemerkten wir sofort, wie es sich anfühlt, wenn man gewohnte Dienste nicht mehr nutzen kann. Die Sucheingabe in meinem Browser führte immer zu einer Fehlermeldung. Bald dämmerte mir, dass wir ja nun im Internet von China surfen, wo es keine Google- und Facebook-Dienste gibt, bzw. diese gesperrt sind. Bing hätte funktioniert, das bemerkten wir aber erst viel später. Vorher bemühten wir die Suchmaschine baidoo. Diese ist aber als Mandarin Analphabet schwer zu nutzen.

IT-Experten lächeln nun wohl und denken, warum habt Ihr kein VPN installiert. Das hatten wir tatsächlich. Leider funktionierte die VPN Funktion des Opera Browsers für uns in China nicht. Alle Versuche im Chinesischen Internet eine VPN Software auf dem Laptop zu installieren erwiesen sich als erfolglos. Wenigstens funktionierten die VPN Apps, die wir auf unserem Smartphone installiert hatten. So konnten wir auf dem Smartphone das Internet so nutzen wie wir es gewohnt waren.

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This article was written by Dominique

Als Reise Coach ist Dominique leidenschaftlich dabei, das Know-How rund um das langsame Reisen für alle Reisebegeisterte frei zugänglich zu machen. Er sieht faires und klimaverträgliches Reisen als Beitrag zum Frieden. Jede und jeder soll langsam und achtsam reisen lernen können – kostenfrei und unkompliziert.

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