Das Paar hatte uns die Pissoo Eco-Lodge überlassen. Sie müssten kurz nach Bushehr und kämen gegen Abend wieder zurück. Leider kamen sie aber erst nachmittags am nächsten Tag zurück. Daher konnten wir nicht los in Richtung Bandar Dayyer, denn sie hatten unsere Identitätskarten noch auf sich.
Inhalt
Warten auf die Rückkehr der Ecolodge Besitzer
Als sie schliesslich zurückkamen, tranken wir noch einen Tee zusammen. Dann brachten sie uns an die Hauptstrasse. Zuerst nahm uns ein Herr mit, der den Kofferraum mit Mandarinen gefüllt hatte. Dann durften wir uns auf den Beifahrersitz eines Schmugglers setzen. Schmuggler zu sein ist in dieser Region ein Beruf, zu welchem die Schmuggler mit Stolz stehen. Die Polizei kennen sie persönlich und so müssen sie sich nicht gross fürchten.
Grosstransport per Tieflader
Nach kurzer Fahrt stoppte uns die Polizei. Wir dachten schon, es sei, weil wir zu zweit auf dem Beifahrersitz sassen. Dies wäre zwar ein Grund für eine Busse gewesen, aber da er den Polizisten kannte, wurde der Bussenzettel nicht gezückt. Trotzdem mussten wir vorerst am Strassenrand parkieren. Es komme nämlich demnächst ein Tieflader-Transporter aus Bandar Dayyer. Daher sei die Strasse in unserer Fahrtrichtung aktuell gesperrt. Ein Servicewagen hatte bereits die Stromleitung über der Strasse angehoben.

Abendessen am Fischerhafen
Der Schmuggler hielt für uns unterwegs bei einem Laden und einer Bäckerei. So konnten wir unseren Proviant etwas aufstocken. Denn wir wollten heute wieder am Strand zelten. Ein Paar aus Bandar Dayyer nahm uns dann bis zum Eindunkeln mit und brachte uns etwas ausserhalb zu einem kleinen Fischerbootshafen wenige Kilometers von Bandar Dayyer. Etwas abseits davon kochten wir uns ein Abendessen auf dem Campinggaskocher und beobachteten das Treiben im Hafen. Regelmässig kamen Autos angefahren und luden Waren von den Booten ein und fuhren davon. Ob dies wohl Schmuggelware von der arabischen Halbinsel war?
Durch Taschenlampe entdeckt worden
Wir zogen es vor uns nicht entdecken zu lassen. Da wir jedoch kurz unsere Taschenlampe nutzten, wurden wir schliesslich vom Hafenwächter entdeckt. Dieser bestätigte uns, dass das Wasser nicht mehr höher ansteigen würde. Er schien aber nicht ganz sicher und bot uns an im Wächterhäuschen zu schlafen. Im selben Moment näherte sich dem Wächterhäuschens ein Jeep. Es war die iranische Grenzwache. Der zweite Wächter kam mit zwei Uniformierten zu uns. Sie wollten unsere Papiere sehen.
Danach erklärten sie uns, dass dieses Gebiet als Grenzzone gelte, da es zu weit vom besiedelten Gebiet entfernt sei. Deshalb dürften wir hier nicht bleiben und müssten ein Taxi in die Stadt bestellen. Soodeh erklärte ihnen, dass nirgends ein Zeltverbot angebracht sei. Der Hafenwächter half uns schliesslich aus der Patsche bezüglich dem Taxi. Er überzeugte die Grenzwächter, dass er auf uns aufpassen würde. Der nächste Fischer könne uns dann in die Stadt bringen. Darauf liessen sich die Grenzwächter ein.
Zu Gast bei der Familie des Fischers
Tatsächlich kam etwas später ein weiteres Fischerboot an. Der Hafenwächter und der Fischer machten zusammen aus, dass wir heute Abend beim Fischer schlafen sollten. Eine Kiste Fisch wurde im Kofferraum verstaut. Daneben durften wir unser Gepäck verstauen. So entkamen wir der Grenzpolizei im Auto des Fischers zusammen mit seinen beiden Fischerkollegen. Anstatt am Hafen zu zelten, wurde uns dann in Bandar Dayyer im Haus des Fischers das Zimmer der ältesten Tochter angeboten. Zudem bestand die Familie darauf, dass wir bitte noch (nochmal) zu Abend essen sollten.
