In der tadschikischen Hauptstadt Dushanbe

Mumin, der Cousin des Bräutigams aus Muminobod ist Student in Dushanbe. Gerne wollte er mir etwas von Dushanbe zeigen. Wir trafen uns am späten Vormittag in der Rudaki Avenue. Er zeigte mir den Ayni Park. Dieser ist nach einem bekannten tajikischen Dichter benannt, dessen Steinsarg unter einer Kuppel im Park zu besichtigen ist.

Mumin, meine neue Prepaid-Buskarte und  ich im Bus in Dushanbe.
Mumin, meine neue Prepaid-Buskarte und ich im Bus in Dushanbe.

Dieser Dichter sei einer der fünf Nationalhelden nebst dem Präsidenten. Am Mittag wurde ich von einer Bekannten von meinem Freund Jonas in eines ihrer Lieblingsrestaurants mitgenommen. Das Restaurant Sayokh in der Nähe des Busbahnhofs empfehle ich gerne weiter.

Ausflug nach Hisor

Der restaurierte Torbogen mit den beiden Türmen beim Eingang zur Festung von Hisor.
Der restaurierte Torbogen mit den beiden Türmen beim Eingang zur Festung von Hisor.

Mehrmals wurde mir ein Ausflug zur Festung von Hisor empfohlen. Darum machte ich mich am Nachmittag auf um die Festung zu erobern. Mit der Linie 8 geht’s vom Zentrum an den Stadtrand. Dort mit geteiltem Taxi oder Marshrutka Nummer 270 nach Hisor und dann mit dem Taxi zur Festung. Diese liegt etwa fünf Kilometer ausserhalb. Vor Ort kann man ein Museum und die Festung für je 10 Somoni besichtigen. Zudem sind die Ruinen einer alten Karavanserei zu sehen.

Ich hatte gerade die neu nachgebauten Festungsmauern erklommen, als unten auf dem Platz Fanfaren dröhnten und eine traditionelle Musikergruppe aus dem Vollen schöpfte. Dann fuhren Limusinen vor. Presseleute stellten sich auf. Ein gut beleibter Mann in weissem Poloshirt stieg aus. Eine Delegation in Anzügen und Abendkleidern folgte ihm die Treppen hoch. Einige Polizisten standen unscheinbar umher. Ich wurde unverhofft Zeuge eines Empfangs einer ausländischen Delegation.

Das älteste Restaurant der Stadt – Rohat Teehaus

Im Teehaus Rohat traf ich eine andere Bekannte meines Freundes Jonas. So lernte ich viel über die klassische tajikische Mentalität und wie diese heute in Dushanbe auf die westliche Moderne trifft. Es war sehr spannend Antworten aus der Perspektive einer zweifach geschiedenen, alleinerziehenden Mutter zu erhalten.

Ein Tag in Dushanbe

Die Aussicht vom Sofa im Restaurant Safar auf dem Hügel von Dushanbe.
Die Aussicht vom Sofa im Restaurant Safar auf dem Hügel von Dushanbe.

Um mir Dushanbe von oben anzusehen, wanderte ich auf den Hügel mit dem Siegespark und dem Weltkriegsdenkmal. Das Denkmal ist eine riesige gestufte Betonwüste. Dieses Jahr ist es 74 Jahre her seit Weltkriegsende. Etwas weiter unten am Hügel kehrte ich im Restaurant Safar ein. Ich genoss die Aussicht auf die Stadt mit dem höchsten Fahnenmast Asiens bei einem feinen Salat, Suppe, dunklem Brot und einem kühlen Weizenbier.

Besuch im Nationalmuseum

Gestärkt machte ich mich auf, um das Nationalmuseum von Tadschikistan zu besuchen. Eine Stunde vor Schliessung traf ich am Eingang ein. Im Untergeschoss waren Mineralien und kunstvoll gestaltete Vitrinen mit ausgestopften Tieren für die Nationalparks Tadschikistans zu sehen. Im Erdgeschoss 1 wurden alle Reiche, die zugehörigen Könige und die entsprechenden archäologischen Fundstätten erklärt. Zentralasien hat eine bewegte Geschichte. Im Stock darüber waren Töpferkunstwerke, Kalligrafie, Münzen, Noten, Instrumente, Portraits von Generälen und politischen Führern ausgestellt. Ein Raum war dem jetzigen Präsidenten Emomali Rahmon und Bauwerken neueren Datums sowie Staatsgeschenken gewidmet.

Das Model eines Strassentunnel im tadschikischen Nationalmuseum in Dushanbe.
Das Model eines Strassentunnel im tadschikischen Nationalmuseum in Dushanbe.

Der oberste Stock ist für Kunstliebhaber. Hier sind Gemälde, Schnitzereien, Portraits, Gedichte und Bücher ausgestellt. Um 16:55 schlossen sich wie von Geisterhand die Türen zu den Aussstellungssälen. Die Angestellten machten sich Richtung Ausgang auf. Somit war um Punkt fünf das Museum geschlossen.

Internationales Festival für Musik und nationale Tänze

Ich spazierte zum grossen Fahnenmast. Dort erhielt ich von meinem Gastgeber eine Nachricht. In der Philharmonia finde ein Festival statt. Der Eintritt sei kostenlos. Als ich schliesslich ein Taxi fand, erreichte ich den Anlass eine halbe Stunde nach offiziellem Beginn genau zur richtigen Zeit.

Tänzerinnen am sogenannten internationalen Festival für Musik und nationale Tänze.
Tänzerinnen am sogenannten internationalen Festival für Musik und nationale Tänze.

Die Begrüssungen und Anmoderationen waren gerade zu Ende. Darum begann nun das Tanzspektakel. Bei den “internationalen” Musikeinlagen zeigte sich, dass es sich hierbei um eine Inszenierung handelte. Das Italienisch, Französisch und Englisch das Gesungen wurde war definitiv eingeübt. Es handelte sich nicht um internationale Gastsänger sondern um gut geübte international angehauchte Einlagen.

Was würdest du erwarten unter dem Titel internationales Tanzfestival? Schreibe gerne unten einen Kommentar.

Das ganze Program dauerte gute zwei Stunden. Die Programmteile folgten Schlag auf Schlag. Pausen gab es keine. Pop, Klassik und Volkstümliches wechselte sich ab. Ein interessantes aber gedrängtes Spektakel. Nach der Vorführung verbrachte ich den Rest des Abends mit meinem neuen italienischen Kumpel und seiner japanischen Reisebekanntschaft, welche auch zur Vorführung gekommen waren.

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