Zugfahrt von Phnom Peng nach Kampot

Wir machten uns früh auf die Socken. Die Fahrt mit einem Khmer Tucktuck zum Bahnhof hatten wir wieder über Pass-App geordert. Am Bahnhof von Phnom Peng fahren zur Zeit nur zwei Züge. Das AirPort Shuttle fährt zum Flughafen und der andere Zug fährt nach Sianukville via Kampot. Es stellte sich heraus, dass das online gekaufte E-Ticket doch nicht am Schalter in ein Ticket umgetauscht werden muss. Als wir den Zug sahen, wurde uns klar, warum bei der Buchung unserer Zugfahrt von Phnom Peng nach Kampot nur noch im ersten Wagen Plätze frei gewesen waren.

im Schlafsack im klimatisierten Zug
Tama nutzt den Schlafsack als Isolationsschicht im überklimatisierten Zug.

Die Zugkomposition bestand nämlich nur aus einem Triebwagen. Gemäss unserem Lieblings-Zugblog, ist der Wagen ein mexikanisches Dieseltriebwagen-Modell. Der Boden des Triebwagens ist an einigen Stellen ziemlich warm, weil darunter der Motor ist. Ansonsten wird der Wagen mit der Klimaanlage auf dem Dach so stark gekühlt, dass man sich in einem Kühlschrank wähnt.

Unterwegs Richtung Sianukville

Vom Bahnhof aus ging es zuerst im Schritttempo hinaus aus der Stadt. Da auf den Schienen viel los ist, musste der Lokführer ständig hupen. Denn neben den Schienen bzw. auf dem ziemlich verlassenen Bahnhofareal leben viele Obdachlose. Andere betreiben hier einen regelrechten Lebensmittelmarkt entlang der Gleise. Ausserhalb der Stadt schliesslich, war die Hup Frequenz dann einiges niedriger. Hier mussten ab und zu die viehtreibenden Bauern gewarnt werden, damit sie nicht gerade auf den unbewachten Bahnübergängen standen. Schliesslich fährt der Zug selten vorbei. Täglich gibt es zwei Verbindungen. Unterwegs sahen wir einige ehemalige Bahnhöfe.

Ein Halt in Takeo

Angehalten wurde aber nur an einem Ort. Dafür gleich zehn Minuten lang. Am Gleis standen für die ca. 40 Passagiere etwa sieben Essstände bereit. All diese Frauen waren extra für den Zug hergekommen und hatten Stände aufgebaut. Nun tat es uns leid, dass wir für die Fahrt schon vorgesorgt und kein Bedarf nach Obst und Gebäck hatten. Dann meldete der Lokführer, dass es weiter gehe. Nun begannen die Marktfrauen ihre Stände abzubrechen und nach Hause zu fahren. Wer nichts verkauft hat, geht an diesem Tag leer aus, denn es kommt erst nachts wieder ein Zug.

Aussteigen am Bahnhof in Kampot

Die Zugfahrt von Phnom Peng nach Kampot endete für uns an einem ländlichen Bahnhof, welcher auf den ersten Blick sehr belebt aussah. Es zeigte sich aber, dass dies vor allem Tucktuck- Fahrer waren, welche alle auf die Ankömmlinge gewartet hatten. Pass-app funktionierte hier nicht, also stiegen wir in die Verhandlungen ein. Unter 4$ lief nichts, denn unser Hotel sei zu weit weg. Am Ende fuhr uns ein Mann, welcher an Parkinson litt, dorthin. Seine Arme zitterten zeitweise mehr als das Tucktuck auf dem Feldweg holperte. Unser Zimmer, bzw. Bungalow stand in einer Anlage eines Resorts. Dieses war von einer Engländerin gegründet worden, welche mit ihrem Vater ausgewandert ist.

Kampot Bahnhof: Endstation der Zugfahrt von Phnom Peng nach Kampot
Am Bahnhof in Kampot warteten bereits die Khmer-Tucktuck auf Ihre Kundschaft.

Freederic – Frederic mit dem Velo aus der Schweiz

Als wir im Restaurant des Resorts ankamen, trafen wir Frederic aus der Westschweiz. Er ist seit drei Jahren ein Veloreisender, offenbar nicht aus ökologischen Motiven. Er hat scheinbar hier und da einen Abstecher mit dem Flugzeug gemacht. Die meisten Strecken ist er jedoch mit dem Velo gefahren. Slowtraveltoasia.ch hoch zwei oder so. Unsere Domain müsste also ihm gehören. Zum Blogschreiben sei er aber viel zu faul, meinte er. Aber ab und zu poste er etwas auf seiner Facebookseite freederic. Viel werde da aber nicht mehr zu erwarten sein, denn er sei nun fast am Ende seiner Reise. Oft hatte er seinen Rückflug umgebucht, diesmal allerdings wars definitiv. Um sich das Akklimatisieren in der Schweiz zu erleichtern, würde er noch von Frankreich nach Hause fahren. Jetzt machte er sich auf, um in den nächsten Tagen auf einem kambodschanischen Flughafen mit Sack und Bike in die Lüfte zu entschwinden und anders als wir, westwärts zu fliegen.

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This article was written by Dominique

Als Reise Coach ist Dominique leidenschaftlich dabei, das Know-How rund um das langsame Reisen für alle Reisebegeisterte frei zugänglich zu machen. Er sieht faires und klimaverträgliches Reisen als Beitrag zum Frieden. Jede und jeder soll langsam und achtsam reisen lernen können – kostenfrei und unkompliziert.

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