Nach Tra Ban von Cai Rong bzw. Van Don

Die kleine Hafenstadt Van Don hat viele Hotels und Restaurants. Jedoch scheinen viele von aussen etwas heruntergekommen. Ansonsten herrscht im Hafen reges Treiben von Fischereibetrieben und Zwischenhändlern. Diese füllen am Hafen ihre Ware in Styroporbehälter mit Crushed-Eis ab und verladen diese auf Lastwagen und in Minivans. Am zweiten Steg des Hafens fahren die Schnellbote zu einigen der Inseln vor dem Festland ab. Noch etwas weiter liegen ganz kleine Ruderboote am Peer. Sitzt man dort eine Weile, kann man beobachten, wie Menschen damit zu einem schwimmenden Dorf fahren. Dieses schwimmt vor dem Hafen Cai Rongs.

Wanderausflug auf eine „unberührte“ Insel Tra Ban

Gemäss einem Reiseblog soll es auf der Insel Tra Ban noch nichts geben ausser einige Fischerfamilien. Darum soll es dort sehr schön zum Wandern sein. Ein Boot fährt am Morgen hin und am Nachmittag zurück. Es bleiben somit etwa fünf Stunden, um die Insel zu erkunden.

Finde den richtigen Ticketschalter

Es war nicht leicht, das Ticket für die Insel zu bekommen. Zuerst mussten wir lernen, dass die Ticketverkäuferinnen nur das verkaufen, was sie selber anbieten. Was andere verkaufen existiert für sie nicht. Letztendlich halfen sie uns einfach nicht weiter. Es war ein Passant am Steg, der uns versicherte, dass es die Bootsverbindung, die wir suchten tatsächlich gibt. Er führte uns zum richtigen Ticketschalter mit den richtigen Ticketverkäuferinnen.

Eine Baustelle am Inselsteg in Tra Ban

Angekommen auf der Insel, sahen wir bereits die Vorboten des dortigen künftigen Tourismusbooms. Eine kleine Mannschaft mit Kran hatte den Anlegesteg in eine Baustelle verwandelt und war gerade daran, diesen mit Betonverbundsteinen zu befestigen. Am Ende des Peers waren einige Häuser. Wir schlugen den staubigen Weg nach links ein, um zum einzigen Dorf der Insel zu gelangen. Auf dem Weg zum Dorf bemerkten wir, dass die Strasse gerade erst verbreitert worden war. Unterwegs mussten wir immer wieder zirkulierenden Lastwagen ausweichen. Offenbar war irgendwo auf der Insel gerade zu viel Dreck, welcher an einem anderen Ort gebraucht werden musste.

Ein Bier im Biergarten

Nach einer Weile verliessen wir den Wald und neben der Strasse erstreckten sich Reisfelder und einige Häuser. Fast am Ende der Strassenrandsiedlung war an einer Mauer ein Plakat mit der Aufschrift Bia. In der Hoffnung auf ein kühles Bier, traten wir in den vermeintlichen Biergarten. Ein Mann im Rentneralter war gerade daran aus zwei Brettern und drei Pflöcken etwas zusammen zu nageln. Im Hof standen wenige Plastikstühle und ein Tisch. Auf dem einen Plastikstuhl sass eine ältere Frau und guckte dem Mann zu. Nun sahen sie uns erstaunt an. Wir deuteten auf das Bia Plakat. Darauf holte der Mann einen Karton Bierflaschen und kramte einige heraus. Leider waren diese nicht gekühlt. Am warmen Bier nippend, schauten wir nun auch dem Mann zu. Er nagelte fleissig weiter. Dann machte er sich daran ein Brett in zwei Stücke zu schlagen. Statt einer Säge nutzte der dazu ein Messer, ähnlich einer Machete, welches er geschickt immer an der gleichen Stelle an den Brettrand schlug. Wir stellten uns vor, wie wir das Brett mit einer Stichsäge innerhalb von 2 Sekunden durchgeschnitten hätten. Mit einigen Schweissperlen auf seiner Stirn, war es auch mit der Machete geschafft. Nun war das Bier leer.

Etwas Lärm für eine breitere Strasse

Baumaschinen verschieben Erdreich für den Bau einer breiten Strasse auf der Insel Tra Ban.

Wir bezahlten das Bier und folgten weiter der Strasse. Wir kamen an einigen kleinen Häusern vorbei und dann ging es wieder bergauf. Wenige Kurven später standen wir vor einem Bagger, zwei Lastwagen und einer Walze. Diese waren gerade daran, die Strasse zu verbreitern. Hier war es nicht mehr so idyllisch, wie wir uns die unberührte Insel vorgestellt hatten. Wir machten uns auf den Rückweg.

Chips, Eistee und ein Eis

Als wir nun das zweite Mal durch das Dorf liefen, folgten uns immer wieder einige Kinder und riefen: Hello. Gegenüber der zweiten Sägerei sassen einige Frauen auf Plastikstühlen. Hinter ihnen waren verpackte Waren aufgetürmt. Neugierig grüssten sie uns und wir sie. Dann zeigten sie uns ihr Angebot. Gesundes war nichts auszumachen. Unsere Wahl fiel auf Chips, Eistee und Eis. Nun boten sie auch uns einen Plastikstuhl an. Jetzt sassen wir im Laden im Kreis und erzählten mit dem Übersetzer App woher wir kommen, wie wir heissen. Die Kinder wollten mit uns baden kommen. Doch dann liefen wir doch alleine weiter. Es war ihnen zu weit weg.

Karaoke singen

Nun hielten wir im Dorf noch nach einem Restaurant Ausschau. Beim ersten, das wir fanden, wollten wir die gerade schlafenden Besitzer nicht aufwecken. An jedem Gartentor bellten uns Hunde an. Dann hörten wir den Klang eines Karaoke Lautsprechers. Hier wagten wir uns hinein. Auf einem gedeckten Aussenplatz sassen zwei alte Frauen. Die dritte Frau war etwas jünger und am Smartphone beschäftigt. Eine der alten Frauen war gerade am Singen, was auf dem Bildschirm rot aufleuchtete.

An welchen Orten hast du schon Karaoke gesungen? Schreibe gerne unten einen Kommentar.

Nudeln, ein Ei und etwas Bierdosen

Eine Menukarte konnte uns die jüngere Frau nicht geben. Denn es gab nur eine verfügbare Speise. Fertignudeln und ein Ei. Während die frisch aufgegossenen Nudeln noch weich wurden, sang die andere Frau fleissig weiter und gab dann Dominique das Mikrofon. Später stand sie auf und tanzte mit Tama zu einigen Liedern. Als der Karaoke Lautsprecher weggestellt worden war, fuhren vier Männer mit ihren Motorrädern in den Innenhof. Als erstes erhielten diese einen 2 Liter Plastikkrug Bier und ein paar Becher. Einer wurde auch für Dominique mit Bier gefüllt und so stiessen wir mit einem kühlen Becher Bier auf unser Zusammentreffen an.

Schwimmen in Bucht mit Blick auf Fischzucht

Auf halbem Weg zum Inselhafen, wagten wir uns von der verbreiterten Strasse ab zu gehen. Wir rutschten den noch unbewachsenen Dreckhang hinunter bis zu den Bäumen, welche der Strasse nicht weichen mussten. 10 Meter weiter unten war eine kleine Bucht. Als wir da ankamen, verkrochen sich die Krebse in ihre Löcher im Dreck. Das Schwimmen war eine angenehme Erfrischung. Diese kam unseren vom Wandern verschwitzten Körpern gerade recht. Am anderen Ende der Bucht konnte man die vielen weissen Sagex-Bojen sehen, welche scheinbar für die Fischzucht genutzt werden. Die erodierten Styroporkörner waren am ganzen Strand bereits unter den Sand gemischt oder schwammen noch auf dem Wasser.

Warten auf die Rückfahrt

Im Hafen auf Tra Ban stehen einige PVC-Rohre bereit.

Um die Rückfahrt sicher nicht zu verpassen, hatten wir die Zeit grosszügig kalkuliert. Zurück beim Inselhafen entdeckten wir erst jetzt, dass in einem der Häuser ein kleiner Krämerladen war. Nebst den Bierdosen, waren die Regale gefüllt mit allerlei eingeschweissten Keksen und Crackers und einigem mehr. Mit den Bier trinkenden Männern vor dem Laden kamen wir bald ins Gespräch. Auf unsere Frage bezüglich der Anzahl Touristen auf der Insel meinten sie, dass etwa 3-4 westliche Touristen pro Woche auf die Insel kämen. Bald würde sich dies aber wohl ändern. Es werde nämlich ein Hotel auf der anderen Inselseite gebaut. Nun war uns auch klar, wofür die Strasse so breit werden musste.

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Nach Tra Ban von Cai Rong bzw. Van Don

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