Das alte Handelszentrum von Kirgistan – Osh

In Osh durfte ich bei den Eltern meines Gastgebers aus Biskek übernachten. Sie leben in einem Haus mit einem schönen Innenhof. Dieser war teilweise von Reben überwachsen. Das Wetter war konstant schön. Somit konnten wir immer draussen auf der Kат essen. Dies ist ein grosses Podest mit Geländer zum Anlehnen. Im Halbkreis werden lange Kissen und in der Mitte ein Tischtuch ausgelegt. So kann man gemütlich im Schneider- oder Lotussitz zusammen essen. Stühle und Tische braucht es so nicht. Nach dem Abendessen wurde es etwas kühler. Dann war es jeweils Zeit für einen Ausflug in die Stadt. An einem Abend spazierten wir auf den Hausberg, am anderen Abend in den Park beim Lenin Denkmal.

E-Visa für Tadschikistan

Das Visum für Tadschikistan bekommt man online innerhalb von 3-5 Arbeitstagen. Ich hatte es bereits in Biskek beantragt. Wichtig dabei ist zu überprüfen, ob man in die GBAO Zone reisen will. Will man nicht nur nach Dushambe, sondern dem Pamir Highway folgen oder durchs Wakhan Tal reisen, braucht man diese GBAO Sonderbewilligung. Dafür kann man im E-Visaformular ein Kreuzchen setzen. So erhält man das Visum gleich mit der Sonderbewilligung. Für Schweizer kostet das E-Visum mit GBAO 70 Dollar. Diese kann man mit Kreditkarte begleichen. Das E-Visum wurde mir nun als pdf per E-Mail zugesandt. Für den Grenzübertritt muss man das Visum nicht ausdrucken. Für die GBAO Checkpoints ist es einfacher, wenn man bis zu zehn Kopien mit dabei hat. Man muss dann nicht warten, bis die Militärs alles vom digitalen Dokument abgeschrieben haben, sondern kann dank der Kopie die Checkpoints schneller passieren.

Spaziergänge durch Osh

Auf dem Basar kaufte ich mir einen Kalpat, den kirgisischen Hut. Der Schweizer mit Kalpat wurde auf meiner Reise durch Tadjikistan ein beliebtes Fotomotiv. Am zweiten Tag in Osh, am 31. August, war gerade Nationalfeiertag. Somit waren am Vormittag viele festlich gekleidete Menschen im Park bei der Leninstatue. Sie spielten Schach, schauten Tänzerinnen zu oder genossen die feinen Nationalspeisen, die angeboten wurden. Nun war ich mit meinem Kalpat nicht mehr alleine. Gegen Mittag löste sich das Fest wie von Geisterhand wieder auf. Ich zog weiter durch die Stadt, druckte mein E-Visa und wechselte kirgisische Som in tadschikische Somoni um. Am späteren Nachmittag bestieg ich nochmal den heiligen Hausberg von Osh, den Sulaiman Too. An diesem Berg befindet sich ein riesiger Friedhof.

Ein riesiger Friedhof am Bergfuss von Osh.
Ein riesiger Friedhof am Bergfuss von Osh.

Er steht neben der Jurte und Kok-Boru auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. Der kirgisische Nationalsport Kok-Boru ist eine Art Polo mit einer toten Ziege. Zum Mal Basar, dem Tiermarkt schaffte ich es leider nicht mehr.

Fahrt zum Markt nach Kara-Su

Die Gastgeber nahmen mich mit auf den Basar in Kara-Su. Dort ass ich wunderbare Pfirsiche, schaute beim Fritieren von Teigtaschen zu, schloss Freundschaft mit einem Telefonverkäufer und bestaunte einen mobilen Gewürzstand und die vielen Geldwechselhäuschen.

Ausflug ins Dorf Kotormo

Am Nachmittag war eine Ausfahrt nach Kotormo, ins Heimatdorf meines Gastgebers angesagt. Dafür holten wir seinen Bruder ab. Zusammen besuchten die zwei in Osh wohnhaften Akademiker ihre anderen Geschwister auf dem Dorf. Mein Gastgeber schaute sich seine Felder an, welche die Brüder für ihn bestellen. Ein Neffe begleitete uns. Auf einem Feld durfte ich spontan eine Runde reiten.

Im Dorf waren noch Spuren einer sowjetischen Kolchose sichtbar: z.B. verfallene Silogruben. Einer der Brüder baut gerade ein weiteres Gebäude auf seinem Grundstück. Er gab meinem Gastgeber Kartoffeln, Mais und Zwiebeln mit. Auf dem Rückweg traf mein Gastgeber Kollegen. Diese fuhren bis zu ihrem defekten Fahrzeug mit uns. Dann schleppten wir dieses bis nach Osh ab. Unterwegs waren einige Asphalt- oder Zement Fabriken zu sehen.

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This article was written by Dominique

Als Reise Coach ist Dominique leidenschaftlich dabei, das Know-How rund um das langsame Reisen für alle Reisebegeisterte frei zugänglich zu machen. Er sieht faires und klimaverträgliches Reisen als Beitrag zum Frieden. Jede und jeder soll langsam und achtsam reisen lernen können – kostenfrei und unkompliziert.

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