Aserbaidschan: Schlammvulkane und Granatapfelwein

Die Schlammvulkane von Aserbaidschan sind eine der Sehenswürdigkeiten der Region um Baku. Da wäre auch noch die Bibi Heybat Moschee, der Ateshgah Feuertempel und das Teppichmuseum. Soodeh und ich entschieden uns aber für einen Ausflug zu einem der Schlammvulkane. Nach einem gemütlichen Brunch mit Rovshan zogen wir am frühen Nachmittag los zum Schlammvulkan.

Der Überlandbus fuhr gemütlich auf einer Landstrasse mitten durch karges Gebiet. Wo man aussteigen will, muss man dem Fahrer selber sagen. Dies bemerkten wir leider etwas zu spät. So erklommen wir die Schlammvulkane von Aserbaidschan von der anderen Seite als geplant. Ein Feldweg führt entlang einer grossen Müllhalde in die richtige Richtung. Auf der Anhöhe des vermeintlichen Schlammvulkans wurde klar, dass der Schlamm längst eingetrocknet ist. Vor uns erstreckte sich eine mini Hügellandschaft. Als Kind hätte man sich die Mondlandschaft so vorgestellt. Wir tollten etwas über die Hügelchen. Der Wind ging hier etwas stärker. Wir sahen spielende Hunde. Nicht weit unterhalb des Kraters ist ein Dorf. Das Wetter war nicht gerade bilderbuchmässig. Den Sonnenuntergang konnten wir kaum ausmachen hinter den Wolken. Vor dem Eindunkeln verliessen wir die Schlammvulkane von Aserbaidschan und waren bald wir wieder an der Landstrasse. Von dort fuhren wir mit dem Bus zurück.

Doch noch auf die Flammentürme von Baku

Ein weiteres Wahrzeichen von Baku nebst den Schlammvulkane sind die drei Flammentürme – flame towers. Man müsste eine wunderbare Aussicht über Baku haben von dort oben. Soodeh beschloss mit mir mitzukommen. Wir stiegen neben den Türmen aus dem Bus aus. Der Turm an der Strasse war mit einer Absperrung umzäunt. An einem Eingang stand ein Uniformierter. Wir fragten ihn, ob es möglich ist den Turm zu besichtigen. Negativ, das sei nicht möglich! Der Turm sei geschlossen. Im Turm seien Büros. Herzlichen Dank für die Auskunft. Doch eine Information ist keine Information. Wir spazierten entlang der Absperrung. Periodisch war ein Piepsen einer akustischen Geländesicherung zu hören. Bald baute sich der zweite Turm vor uns auf.

Zwei hilfsbereite Butler

Ein breiter Aufgang führte zu einer Plattform vor dem Eingang des iMax Kino. Vor einer geschlossenen Türe zogen zwei Butler genüsslich an ihren dünnen Zigaretten. Wir fragten sie, ob es möglich ist den Turm zu besichtigen. Klar sei das möglich. Es gebe ein Terrassa Café. Sie würden es uns gerade zeigen. Wir warteten eine Zigarettenlänge. Dann führten sie uns durch den Eingang des iMax an der Kasse vorbei zu einem Lift. Sie lächelten und drückten die Taste 2. „This is the Terrassa Café, Reception is downstairs.“ Soodeh sah mich ungläubig an. Es musste noch einen anderen Fahrstuhlschacht geben. Vielleicht an der Reception? Wir fragten einen der Receptionisten, ob es möglich ist den Turm zu besichtigen. Klar, die Fahrstühle seien auf der anderen Seite der Lobby. Jackpot!

Ein Receptionist begleitet uns

Die Schwimmbecken der Wellness-Anlage des Hotels.

Ein Fahrstuhl kündete seine Ankunft mit einer majestätischen Melodie an. Nun erschien der Rezeptionist und drängte uns seine Begleitung auf. Er drückte Taste 28. Ein kurzer breiter Gang führte oben an die Glasfassade. Es standen edle Polstermöbel vor zwei etwas versteckten Zimmertüren. Der Ausblick war atemberaubend. Der Rezeptionist erklärte, dort vor dem Kaspischen Meer sehe man die Baku Crystal Hall. Diese sei extra für den Eurovision Song Contest gebaut worden. Daneben sei der Nationalflaggenplatz. Wegen hohen Unterhaltskosten stehe die höchste Flagge der Welt aktuell jedoch nicht. Scheinbar direkt unter uns waren grosse Schwimmbecken zu sehen. Diese seien im fünften Stock. Sie gehörten zur Wellnessanlage des Hotels. Diese sei tagsüber auch für nicht Hotelgäste offen. Im Lift nach unten, erzählte er uns, dass in diesem Hotel russische Sprachkenntnisse Pflicht sei, um an der Reception arbeiten zu dürfen.

Maleficent im iMax und Granatapfelwein in der Altstadt

Soodeh war noch nie in einem 3D Kino. Deshalb beschlossen wir spontan die Gelegenheit zu nutzen. Zehn Minuten später sassen wir in einer russischen Vorführung von Maleficent 2. Eine Märchengeschichte mit ausreichend Action um die 3d-Effekte geniessen zu können.

Eine Familie auf dem Weg ins 3D Kino.

Mein letzter Tag in Baku verbrachte ich erneut mit Soodeh. Wir durchstreiften die Altstadt auf der Suche nach einem Weinladen. Wir wollten Granatapfelwein degustieren. Die Verkäuferin im Weinladen behauptete, dass es diesen Wein nur in Aserbaidschan gebe. (Nachtrag: Es gibt den Granatapfelwein auch in Georgien und Armenien.)

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