Die Kasachische Eisenbahn betreibt eine Verbindung nach Nukus in Usbekistan. Die Tickets für die Zugfahrt von Nukus nach Mangistau werden von der Usbekischen Staatsbahn nur am Schalter in Nukus verkauft. In Samarkand und Bukhara konnten sie mir am Bahnhof nicht mal die Verbindung angeben. Ein tschechischer Mitreisender allerdings kaufte sein Ticket für den gleichen Preis statt am Bahnhof im Zentrum von Nukus auf einer Bank namens ‘In Fin Bank’ an der Garesizlik street 65 (42°27‘37.87‘‘N 59°36‘45.22‘‘E), Tel. +8(361) 2226619. Die Fahrt im Schlafwagen von Nukus nach Mangistau kostet 463‘000 uzs.
Inhalt
Eine Nacht im Bahnhof
Die Bahnhöfe in Usbekistan sind sehr grosszügig ausgestattet mit Warteraum. Der Bahnhof ist 24 Stunden geöffnet. Wer ein Ticket hat, kann bereits am Vortag in den Bahnhof. Dies hatte mir Hansjörg in Khiva erzählt. Ich ging also gegen zehn Uhr abends zum Bahnhof. Dort schlief ich einige Stunden auf meiner Luftmatratze im zweiten Stock der Bahnhofshalle. Der kasachische Zug fährt am Morgen um 04:12 in Nukus los. Die Wagen standen jedoch bereits gegen 03:00 am Bahnhof. Einige Wagen waren offen, meiner war geschlossen. Ein Wagenchef eines offenen Wagens deutete mir, ich solle ans Fenster neben der Türe meines Wagens klopfen, damit mein Wagenchef mir aufmache.
Weggefährte aus Prag
Im Zug lernte ich Jan aus Prag kennen. Er war von Almaty durch Zentralasien gereist und wollte nun ebenfalls nach Baku mit dem Schiff. Sein Schlafplatz war im gleichen Abteil wie meiner. Er freute sich, dass er mit mir englisch sprechen konnte. Dann legten wir uns schlafen.
Am nächsten Tag wurden wir von den Rufen der Verkäuferinnen und Verkäufer, die durch die Wagen liefen, geweckt. Sie verkauften Spielwaren, Getränke und Essen aller Art. Der Zug hatte keinen Restaurantwagen. Aber dank ihnen war beinahe alles erhältlich. In den nächsten Stunden unterhielt ich mich mit Jan etwas ausführlicher.
Grenzübertritt nach Kasachstan
Gegen halb zwei stand der Zug für knapp zwei Stunden an der Grenzkontrolle. Die usbekischen Grenzbeamten schauten kurz unsere Registrationszettel der Hotels an. Bald kamen sie mit dem gestempelten Pass zurück. Als der Zug später schliesslich weiterfuhr kam er nicht weit. Es folgten ein Halt beim Zoll und weitere, deren Grund für uns nicht ersichtlich war. Die Passkontrolle der Kasachen fand an Board des Zuges statt. Der Zug stand gefühlt mindestens ein Drittel der Zeit. Nach der zweiten Nacht erreichten wir schliesslich pünktlich gegen acht Uhr Mangistau.
Mit dem Bus weiter nach Aktau
Vor dem Bahnhof erwischten wir den Bus 105 nach Aktau (95 Tenge). Das Taxi hätte mindestens 2000 Tenge gekostet. Der Bus fuhr gemütlich von Haltestelle zu Haltestelle und füllte sich langsam bis zum Bersten mit Passagieren. Die Fahrt führte durch ein Gebiet bestehend aus Baugeschäften, Tankstellen und Baustellen. So erreichten wir schliesslich Aktau.