Der Komfort im Zug von Bukhara nach Urgentsch war vergleichbar mit einem ICE. Einzig Steckdosen waren keine vorhanden. Jedoch fand ich USB-Buchsen zwischen den Sitzen. Ich hatte mich nicht für den Hochgeschwindigkeitszug entschieden. Der Zug fuhr also gemächlich durch die Landschaft.
Inhalt
Usbekisches Agrarland
Die Fahrt mit dem Zug von Bukhara nach Urgentsch führte durch weites flaches Agrarland. Dieses ähnelte zeitweise den mitteleuropäischen Landschaften. Wären da nicht die Häuser in Lehmbauweise und die Baumwollfelder gewesen. Mais- und Baumwollfelder wechselten sich mit langen Baumreihen ab. Zwischen den Feldern standen kleine Traktoren. An einigen Feldern waren grosse weisse Haufen mit der Baumwollernte zu sehen. Dann veränderte sich die Landschaft markant.
Usbekische Steppe
Bald waren nur noch Büsche auf sandigem Untergrund und schliesslich nur noch eine Düne neben der nächsten Düne zu sehen. Nun änderte sich die Landschaft nur noch unmerklich. Es erinnerte stark an den ersten Eindruck der kasachischen Landschaft auf der Fahrt nach Almaty. So blieb es auch. Fünf Stunden später fuhren wir im Bahnhof von Urgentsch ein. Einige Züge fahren bis Khiva andere nur bis Urgentsch. Von Urgentsch sind es mit dem Taxi noch 20 Minuten bis zum viel gelobten Touristen Mekka Städtchen Khiva. Einige erzählten mir, dass sie sich in die Stadt verliebt hätten. Andere meinten die Chinesen seien gerade daran ein Disneyland daraus zu machen. Bald würde ich es selber sehen. Statt ein Taxi kann man auch am Bahnhof den Bus zur Busstation nehmen. Von dort fahren Trolleybusse oder Marshrutkas nach Khiva.
Zum Hostel mit Hansjörg
Hansjörg erkannte mich im Zug wegen meines roten Passes als Schweizer. Er war während 10 Tagen zu Besuch bei seinem Sohn und dessen Freundin, welche mit einem Toyota Landcruiser nach Kirgistan gefahren waren. Nun war er auf dem Rückweg über Land zurück in den Aargau. Zusammen dankten wir allen Taxifahrern freundlich mit „niet spasiba“ und setzen uns in einen der Busse vor dem Bahnhof in Richtung Busbahnhof. Im Bus trafen wir auf einen englisch sprechenden Usbeken. Er deutete uns nach einer Weile auszusteigen. Er hatte leider nicht verstanden, dass wir mit dem Trolleybus fahren wollten. Wir stiegen also zu früh aus. Somit liefen wir nun von seinem Lieblingstaxistand noch das letze Stück zu Fuss zur Strasse mit den Trolleybus Oberleitungen.
Doch Marshrutka statt Trolleybus nach Khiva
Dort fuhr allerdings noch vor dem nächsten Trolleybus eine Marshrutka nach Khiva ab. An einer Busstation liess uns der Fahrer in eine andere Marshrutka umsteigen. Diese war schnell voll und leerte sich auf dem Weg Richtung Khiva wieder. Wir waren die einzigen Passagiere die bis zur Altstadt von Khiva mitfuhren. Dann traten wir durch das Nordtor der Stadtmauer in die Altstadt und marschierten zu dem Hostel. Sie hatten auch für Hansjörg noch ein Bett frei im Schlafsaal. Zusammen gingen mit einer deutschen Touristin Abendessen. Im Schlafsaal traf ich auf den Japaner, welchen ich bereits in Samarkand getroffen hatte. Ich blieb für drei Nächte. Er fuhr nach zwei Nächten mit seinem Motorrad weiter.