Am Morgen lernte ich beim Frühstück im Hostel einen Mann aus der Slowakei kennen. Ich teilte mit ihm das Taxi zum Bahnhof. Denn er wollte mit dem gleichen Direktzug von Samarkand nach Bukhara fahren. Von dort fliegt er dann weiter. Er arbeitet bereits seit 15 Jahren in Irland bei der Cargo-Abteilung einer Fluggesellschaft. Er erzählte mir von den miserablen Arbeitsbedingungen in diesem Sektor. Im Monat verdient er etwa 1600 Euro und hat gemäss Vertrag eine 40 Stundenwoche. Praktisch arbeitet er aber meist gleich sieben Tage am Stück. Dann geht er wieder eine Weile auf Flugreise. Da er überall kostenlos hinfliegen darf, ist er immer wieder mal kurz hier oder dort. Gerade war er von Tadschikistan nach Usbekistan gekommen. In einigen Wochen werde er nach Vietnam gehen. Ein für mich unglaublicher Lebensstil.
Inhalt
Bekanntschaft im Zug
Im Zug hinter mir sass eine Touristin aus der Schweiz. Karin war aus Stäfa am Zürichsee. Seit Kirgistan hatte ich keine Schweizer mehr angetroffen. Ich freute mich wieder mal etwas Schweizer Mundart zu sprechen. Nach einer Weile tauschte ich mit einer Usbekin den Platz. So konnte ich mich mit Karin unterhalten ohne den Nacken zu verdrehen.
Der Trick mit den Hostels
In Bukhara kaufte ich direkt das Ticket nach Khiva für den übernächsten Tag. Dann teilte ich wie abgemacht mit dem Slowaken nochmal das Taxi zu seinem Hostel. Dieser hatte inzwischen mit zwei slowakischen Touristen Bekanntschaft geschlossen. Somit war unser Taxi voll. Unterwegs erzählte er von seinem Hostel Buchungstrick. Dank dem Treueprogram von Booking könne man mit zehn Übernachtungen pro Jahr Geld verdienen. Offenbar nutzt er bei Buchungen jeweils Empfehlungslinks für Booking. Dies wird mit einer Gutschrift von 15$ pro Buchung belohnt. Solange das Hostel also günstiger als 15$ ist, verdient er beim Übernachten. Dieses Spielchen kann man pro Jahr 10 Mal wiederholen. Scheinbar gibt es sogar Plattformen um solche Empfehlungslinks zu tauschen.
Zum nächsten Hostel vermittelt werden
Ich hoffte, dass in seinem Hostel noch ein Bett für mich frei sein würde. Darum ging ich mit ihm mit. Sein sehr günstiges Hostel war, entgegen der Beschreibung auf Booking, dem Taxifahrer und seinem Kollegen jedoch nicht bekannt. Der slowakische Ire musste also in einem Hotel nachfragen. Die Rezeptionisten riefen das gebuchte Hostel an. Dessen Besitzer kam uns schliesslich abholen. Leider war sein Hostel aber schon ausgebucht. Der Rezeptionist vermittelte mich an ein Hostel in der Nähe, welches nur auf Google Maps, nicht aber auf Booking zu finden war. Dort war ich einer von zwei Gästen. Die Besitzerfamilie war sehr freundlich. Ich blieb zwei Nächte.